Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) trifft den deutschen Sparer mit voller Wucht.
Die Umlaufrendite ist erstmals auf 0,0 Prozent gesunken. Das heißt: Wer dem deutschen Staat Geld leiht, bekommt im Schnitt keine Zinsen mehr. Diese Nachricht wird wohl nur Finanzminister Schäuble freuen.
Welche Auswirkungen das hat, ist derzeit nicht vollständig absehbar. Fest steht jedenfalls, der kleinen Sparer wird enteignet. Millionen Sparer müssen um ihre private Altersvorsorge bangen. Denn private Renten, Pensionen und Lebensversicherungen wurden bisher hauptsächlich über Zinsen abgesichert. Nach Berechnungen der Deka-Bank verliert die angesparte Altersvorsorge jedes Jahr rund 58 Milliarden Euro an Wert.
Viele Finanzexperten empfehlen, das Geld in Aktien zu investieren. Doch welche Aktien? Wenn die Sparer nicht mehr konsumieren, steigen auch die Umsätze und Gewinne der Unternehmen nicht. Warum sollte man dann Aktien kaufen, wenn sich die Unternehmensaussichten ebenfalls verschlechtern. Daher sind Aktien nur bedingt empfehlenswert.
In Betongold investieren? Dazu meint Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon im Deuschlandfunkinterview: „Der Immobilienmarkt läuft langsam europaweit heiß. Unterm Strich muss man feststellen: Die Märkte können dieses ganze viele Zentralbankgeld gar nicht mehr aufnehmen. Man hat versucht, Zeit zu kaufen. Die Politik hat aber europaweit diese Zeit nicht genutzt. Die Ergebnisse werden eben schwieriger.“