Schnelles Internet „Aus der Luft“

M.D. Der Bautzener Bote sprach mit dem Geschäftsführer des lokalen Internetproviders Doergi.Net, Steffen Allstädt Es war schon eine Überraschung für Steffen Allstädt, dass sein Unternehmen gleich mehrere Lose der europaweiten...

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M.D.

Der Bautzener Bote sprach mit dem Geschäftsführer des lokalen Internetproviders Doergi.Net, Steffen Allstädt
Es war schon eine Überraschung für Steffen Allstädt, dass sein Unternehmen gleich mehrere Lose der europaweiten Ausschreibung für den Ausbau des Breitbandnetzes im Landkreis Bautzen gewinnen konnte. Nicht, dass er nicht stolz auf seine Firma und überzeugt von deren Leistungsfähigkeit wäre. Im Gegenteil, was da scheinbar notwendigerweise und mit viel Tamm-Tamm eines Konsortiums aus Politik und Telefonriesen auf den ausgelobt neuesten IT-Stand gebracht werden soll, das leistet seine Firma für viele Unternehmer und Privathaushalte schon seit einigen Jahren. Und so mancher Firmeninhaber in dieser wie in anderen Regionen hätte der Lausitz vielleicht schon den geschäftlichen Rücken gekehrt, hätten nicht kleinere Dienstleister wie die Doergi.Net die Versorgung „aus der Luft“ der vom schnellen Internet abgeschnittenen Konsumenten und damit den vielleicht wichtigsten Part heutiger Wirtschaftförderung übernommen.
Faktisch zufällig ist der 38-jährige Unternehmer zum Netz-Versorger geworden. Allstädt erinnert sich an die Anfänge: Seit 1993 ist der Diplom Informatik-Betriebswirt (VWA) mit seinem Internethandel für Hard- und Software sowie Telekommunikation in der IT-Branche tätig. Ein Standortwechsel im Jahre 2000 führte ihn aus der Hoyerswerdaer Neustadt in den Ortsteil Dörgenhausen, wo ihm überraschenderweise ein für den Firmeninhaber inakzeptables Netz im ISDN-Standard zur Verfügung stand. Also wurde er tätig und errichtete mit Unterstützung der Katholischen Kirche sein erstes Richtfunknetz. Nutzer in Dörgenhausen und Hoyerswerda wurden aufmerksam und fragten in wachsendem Maße seine Leistung nach. Mittlerweile versorgt sein Unternehmen alle Ortsteilverwaltungen im Umkreis und über 500 Haushalte mit schnellem Internet. Die Referenzliste (www.doergi.net) ist lang.
Es liegt also nahe, dass die Doergi.Net im Rahmen der Ausschreibung Lose für Gebiete zugesprochen bekam , die sie längst mit schnellem Internet versorgt. Was tun? Steffen Allstädt tat das einzig Richtige und lehnte beispielsweise seine Zuschläge für Klein Partwitz und Knappenrode ab. „Schließlich geht es hier um öffentliche Gelder“, begründet der Unternehmer mit Überzeugung seine Entscheidung und fährt fort: „Doppelversorgung mit Steuergeldern sehen wir als Verschwendung. Auch wenn europäische Töpfe bemüht werden, sind es doch am Ende auch unsere Einkommen, die diese Töpfe füllen.“
Trotz alledem war die Unterzeichnung der Verträge mit Landrat Micheal Harig ein freudiges Ereignis, resümiert Steffen Allstädt. Es spricht für den stetigen Aufwärtstrend der Doergi.Net, für den steigenden Bedarf an ihrer Dienstleistung und das Vertrauen der Kunden. Noch in diesem Jahr kann Steffen Allstädt sein Unternehmen wieder erweitern. Ein erneuter Umzug wurde ob des Platzmangels im alten Domizil dringend notwendig. Zu finden sein wird die Doergi.Net künftig An der Kummelmühle 19 in Hoyerswerda/Dörgenhausen.

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