Mehr als 500 Aktive aus 25 Nationen und über 1.300 Spiele auf 46 Courts – die 3. Weltmeisterschaften im Speed Badminton gehen als WM der Superlative in die noch junge Geschichte der schnellen Trendsportart ein.
In der vergangenen Woche fanden auf dem Berliner Olympiagelände die 3. Weltmeisterschaften im Speed Badminton statt. In den insgesamt 16 Kategorien wurde um den Weltmeistertitel gekämpft, auch vom MSV Bautzen waren 4 Spieler dabei.
Für die männliche Jugend U18 gingen Lukas Pech und Joschka Wiesner an den Start. Auf dem topgepflegten Trainingsplatz der Fussballer von Hertha BSC bekam es Lukas in seiner Vorrundengruppe mit Spielern aus Tschechien und Ungarn zu tun, leider verlor er alle Spiele und schied somit bereits in der Gruppenphase aus. Auch für Joschka gingen alle drei Vorrundenspiele gegen seine Gegner aus Lettland und der Schweiz verloren. Am dritten Tag der WM traten beide gemeinsam im Doppel an, aber auch hier mussten sie sich gleich in der ersten KO Runde gegen ein Schweizer Doppel mit 0:2 geschlagen geben. Trotzdem waren beide Jugendspieler vom MSV Bautzen von ihrer ersten WM Teilnahme überaus begeistert und freuten sich über die tolle Atmosphäre, viele neue Bekanntschaften und die gesammelten Erfahrungen.
In der Open Division ging Sebastian Timm als einziger Spieler der Red Devils vom MSV Bautzen ins Rennen. Die Erwachsenenkategorien wurden in der Halle im Horst Kober Sportzentrum ausgetragen. Neben einem deutschen bekam es Sebastian in seiner Vorrundengruppe mit Spielern aus Japan und Mauritius zu tun. Gegen seinen Landsmann von den Speedlights aus München musste Sebastian gleich eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Mit einer starken Leistung gelang Sebastian gegen den Japaner und dem Spieler aus Mauritius jeweils ein Satzgewinn. Am Ende standen jedoch drei Niederlagen in seiner Vorrundengruppe zu Buche und damit leider auch das Aus.
Ausgerechnet bei den Weltmeisterschaften bestritt Hagen Stange vom MSV Bautzen sein erstes Turnier in der für ihn neuen Altersklasse der Herren Ü50. Mit einer souveränen Vorstellung und drei Siegen in der Vorrunde gegen Spieler aus Ungarn und Frankreich zog er als erster seiner Gruppe in die KO-Runde ein. Sein Gegner in der ersten KO-Runde hieß Thomas Groß aus München. Beide Spieler haben bereits einige Partien gegeneinander bestritten. Und auch diesmal zeigten sie ein hochklassiges und interessantes Match. Nachdem der erste Satz ziemlich schnell an den Münchener ging, konnte Hagen den zweiten wiederum für sich entscheiden. Im dritten Satz schwanden bei dem Bautzener langsam die Kräfte, sein Gegner konnte mit seinem genauen und druckvollen Spiel die besseren Akzente setzen und gewann somit auch verdient das Spiel. Trotz des Ausscheidens war Hagen jedoch mit seiner Leistung überaus zufrieden.
Was diesen jungen und schnellen Sport ausmacht, sahen die rund 1000 Zuschauer in den Finals der Damen und der Open Division. Extrem schnelle und packende Ballwechsel sowie von Taktik geprägte spannende Phasen rissen die Zuschauer sprichwörtlich von den Sitzen. Im Damenfinale standen sich die Titelverteidigerin Jasmina Keber aus Slowenien und die Berlinerin Janet Köhler gegenüber. In zwei Sätzen (16:11 / 16:13) konnte sich die Slowenin gegen die ehemalige U19 Europameisterin im Badminton durchsetzen. Bei den Herren jubelte am Ende der Weltmeister von 2011: Per Hjalmarson aus Schweden gewann den Final-Krimi mit 16:11, 16:18, 19:17 gegen Myhailo Mandryk. Der Ukrainer wehrte im zweiten und dritten Satz je drei Matchbälle ab – und konnte selbst fünf Matchbälle nicht verwandeln. „Das war verdammt hart“, freute sich der neue Weltmeister. „Ich wollte nur noch den letzten Punkt machen.“ Myhailo Mandryk schaute bereits kurz nach dem hochklassigen Finale nach vorn: „Ich werde bei der nächsten WM wieder angreifen.“
Text + Foto: Torsten Köhler, MSV Bautzen