Bautzen. (M.D.) 850 Schüler besuchten im Laufe der vergangenen Woche das Bautzener Theater. Sie sahen nicht nur die Inszenierung der „Zauberflöte“, sondern sie beschäftigten sich auch intensiv mit der Arbeit an einer Inszenierung. In vorbereitenden Gesprächen mit den Lehrern wurde das jeweilige Interesse der Gruppen besprochen und so besuchten die Schüler das Tonstudio ebenso wie die Werkstätten, die Bühnentechnik oder die Kostümabteilung. In Vorträgen wurden ihnen wichtige Grundlagen vermittelt. Intendant Lutz Hillmann bspw. erklärte Schülern des Foucault-Gymnasiums aus Hoyerswerda die Planung einer Inszenierung. Marketingchefin Gabriele Suschke sprach über Plakatentwürfe, Werbestrategien und die Pressearbeit.
Intendant Lutz Hillmann und die Mitarbeiter des Theaters lassen die jungen Leute gern hinter die Kulissen schauen. Sie hoffen, das Interesse der Schüler am Theater wecken zu können und die Zusammenarbeit mit den Schulen zu stärken. Hillmann findet den Umstand bedauerlich, dass darstellendes Spiel im sächsischen Lehrplan keinen Platz mehr hat. „Wir sind doch das Bundesland mit der größten Theaterdichte“, stellt er fest und betont die Leistungsfähigkeit des Theaters für eine gelungene Sozialisation junger Menschen. Theater funktioniere nur miteinander, erklärt Hillmann. Es entwickelt den Teamgeist, ermöglicht das Durchspielen unzähliger Sequenzen des Lebens und des Miteinanders und bildet so Erfahrung und Handlungsgrundlagen aus in einer technokratischen Zeit, in der Kindheit und Jugend oft monologisch vor Fernsehern und Computern ablaufen.