Arbeitslos und Spaß dabei

Mit einem spektakulären Tool wartet seit Neuem die Internet-Seite „heute.de“ auf. Die Seite der großen Nachrichtensendung hat die Arbeitslosenzahlen sämtlicher deutschen Landkreise in einer übersichtlichen Grafik zusammengefasst, in...

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Mit einem spektakulären Tool wartet seit Neuem die Internet-Seite „heute.de“ auf. Die Seite der großen Nachrichtensendung hat die Arbeitslosenzahlen sämtlicher deutschen Landkreise in einer übersichtlichen Grafik zusammengefasst, in der man jeden deutschen Landkreis auf seine Zahlen hin überprüfen kann. Und das sogar rückwirkend bis zum Jahr 2000, Monat für Monat. Dabei fallen mehrere Dinge auf. Im Süden gibt es mehr Jobs, und die meisten Arbeitslosen sind Großstädter.

Jedes einzelne Schicksal bedarf einer besonderen Bewertung, und es ist zumindest politisch vollkommen inkorrekt, alle über einen Kamm zu scheren. Die Frage darf man aber dennoch stellen, wie es sein kann, dass bundesweit händeringend Personal gesucht wird und immer noch gibt es Menschen, die keine Arbeit finden? Kaum ein Handwerksbetrieb, der sich nicht mit Personalsorgen plagt. Kaum eine mittelständische Firma, die alle ihre Stellen besetzen kann: Überall herrscht Personalmangel, ob an der Fleischtheke beim Metzger, beim Dachdecker oder im Büro des Architekten.

Linke und andere Gutmenschen werden wieder toben, wenn ich das hier schreibe. Aber selbst beim Arbeitsamt, ist, natürlich nur hinter vorgehaltener Hand, zu hören, dass man es mittlerweile mit einer gehörigen Anzahl von Arbeitsunwilligen und -verweigerern zu tun hat, die einfach nicht wollen. Wozu auch? Es gibt schlimmere Schicksale als in Deutschland arbeitslos zu sein!

In anderen Staaten geht es durchaus rigoroser zu als bei uns. Und wer standhaft erklärt, es gäbe für ihn aber wirklich keinen Job, der sollte einmal über den Tellerrand hinausgucken.

Im Allgäu oder am Chiemsee, bayerischen Traumlandschaften, sucht man Arbeitslose mit der Lupe. Teilweise liegt die Quote dort bei rund zwei (!) Prozent, was nichts anderes heißt als: Dort gibt‘s Jobs. Wer allerdings lieber nach Berlin zieht, weil man sich dort besser verkrümeln kann, trifft da viel mehr Gleichgesinnte als in der Provinz: In der Bundeshauptstadt beträgt die Arbeitslosenquote 13,7 Prozent. Zwei Lehren lassen sich aus alldem schließen: Die Sozialpolitik in unserem Land hat vollkommen versagt. Sie lässt es zu, dass diejenigen, die wirklich nicht mehr können, von denen, die nicht wollen, um eine gerechte und angemessene Unterstützung betrogen werden. Zweitens: Wir sollten uns schämen, dass wir Altenpflegerinnen und Erntehelfer aus Polen holen müssen.

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