Vor wenigen Wochen tauchte das Thema „Kostenloser öffentlicher Nahverkehr“ in den Medien auf – und war nach kurzer öffentlicher Debatte erledigt. Zu teuer war der allgemeine Tenor.
Wer allerdings über die deutsche Staatsgrenze schaut, wird feststellen, dass zahlreiche Städte und Regionen in Europa einen kostenlosen Nahverkehr betreiben. Viele sogar sehr erfolgreich, wie der MDR berichtet.
Aktuell erwägt man Paris den kostenlosen Nahverkehr. Die Oberlausitz ist natürlich nicht Paris. Jedoch wird sich die Frage auch hier stellen.
Auf viele Handwerker und Pendler kommen mögliche Dieselfahrverbote, vielleicht sogar Benzinfahrverbote ab September 2018 zu. Da muss es neue Lösungen im öffentlichen Nahverkehr geben. Ein erster Schritt in Richtung Gratis-Nahverkehr in der Oberlausitz wäre eine großzügig angelegte Parken und Reisen Anlage (kurz P+R Anlage) am derzeit umgebauten Bautzener Bahnhof. Diese sollte kostenlos sein, damit viele Autofahrer einen Anreiz haben, mit der Bahn z.B. nach Görlitz, Bischofswerda oder Dresden zur Arbeit zu fahren. Eine schnelle Bahnanbindung von Görlitz nach Dresden und umgekehrt würde die Autobahn A4 entlasten.
Zu Recht wird die Frage nach der Finanzierbarkeit gestellt. Unser Vorschlag: Alle Eisenbahnstrecken elektrifizieren und mit dem billigen Atomstrom aus Frankreich oder den überschüssigen grünen Strom aus Deutschland betreiben. Grund: Wenn Stromerzeuger für nichtbenötigten Strom an der Leipziger Strombörse Millionen für die Einspeisung in die Stromnetze zahlen, dann kann diese Energie auch für den kostenlosen Nahrverkehr genutzt werden.
Auch wenn es derzeit kein Thema in der öffentlichen Debatte ist, aber die Forderung nach einem kostenlosen Nahverkehr wird zunehmen.
Gerade die positiven Beispiele aus anderen EU-Ländern zeigen das es funktioniert. Warum nicht auch in der Oberlausitz?