Robo, gib´s mir!

Bei der Bewältigung des Alltags können Assistenzroboter bereits heute behilflich sein und die Lebensqualität für alle Generationen fördern. Besonders im Pflegebereich kann mit ihrer Hilfe dem steigenden Bedarf...

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Bei der Bewältigung des Alltags können Assistenzroboter bereits heute behilflich sein und die Lebensqualität für alle Generationen fördern. Besonders im Pflegebereich kann mit ihrer Hilfe dem steigenden Bedarf und drohenden Mangel an Pflegekräften entgegengewirkt werden. Damit derartige Roboter auch in der Praxis einfache Tätigkeiten ausführen können, müssen sie zukünftig „intelligent“ genug sein, um menschliche Kommunikation und Verhalten in einer größtmöglichen Bandbreite alltäglicher Situationen korrekt interpretieren sowie darauf angemessen reagieren zu können. Das beinhaltet auch, dass Roboter nicht nur passiv auf Befehle des Menschen warten, sondern im Sinne eines vollwertigen Dialogpartners auch den aktiven Part übernehmen können. Insbesondere dann, wenn motorische oder kognitive Fähigkeiten der Menschen eingeschränkt sind, ist ein sicherer Umgang von besonderer Bedeutung. Sonst kann beispielsweise die Übergabe einer heißen Tasse Tee durch den Roboter
schnell zur Gefahr für den Menschen werden. Doch hier besteht noch ein erheblicher Forschungsbedarf, insbesondere bei der Entwicklung von Interaktionsstrategien und -systemen, die Roboter dazu befähigen, als umsichtige und dialogfähige Interaktionspartner fungieren zu können.

Und genau diese Lücke möchte ein Forschungsverbund, der von der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der Technischen Universität Chemnitz geleitet wird, in den kommenden drei Jahren schließen. Neben der TU Chemnitz, an der auch die Professur Privatrecht und Recht des geistigen Eigentums am Projekt beteiligt ist, wirken das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU Chemnitz, die FusionSystems GmbH sowie die SIKOM Software GmbH mit. Gemeinsames Ziel ist die Gestaltung von Interaktionsstrategien und die Entwicklung entsprechender Systeme zur selbstständigen Handreichung von Gegenständen durch den Roboter an den Menschen.

Damit verfolgen die Chemnitzer Forscher einen sogenannten „Design for all“-Ansatz, der eine bestimmte Nutzergruppe mit besonderen Einschränkungen in den Mittelpunkt der Entwicklung stellt. „Bietet die daraus resultierende Technikgestaltung ausreichend Unterstützung zur sicheren und praxistauglichen Nutzung durch diese Zielgruppe, so können auch alle anderen Nutzergruppen die Technik einfach und komfortabel nutzen. Anders herum wäre dies nicht der Fall“, erläutert Dittrich weiter.

Das Projekt soll die situative Intelligenz von Robotersystemen erhöhen und neue Erkenntnisse zur multimodalen Interaktion mit autonomen Systemen liefern. Im Spannungsfeld zwischen menschengerechter Technikgestaltung und technologischer Umsetzbarkeit angesiedelt, stärkt das Vorhaben die Kernkompetenz „Mensch und Technik“ an der TU Chemnitz. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 1,82 Millionen Euro innerhalb des Forschungsprogramms „Technik zum Menschen bringen“.

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