Am 11. März 2021 ereignete sich am Knappensee in Ostsachsen während der Sanierungsarbeiten an der Ostböschung zwischen Koblenz und der Siedlung Knappenhütte ein Setzungsfließereignis. Die Uferböschung floss auf einer Breite von 400-500 Metern in den See und entwickelte sich dabei bis zu 200 Meter in das Hinterland, sodass sich ein Rutschungskessel ausbildete. Der Wald auf der Kippenfläche rutschte dabei mit in den See.
Durch die entstandene Schwallwelle von etwa 1,50 Meter Höhe entstand auf der gegenüberliegenden Seeseite Sachschaden an zwei privaten Bungalows. Auch die Gebäude des Segelvereins sowie des DRK wurden schwer beschädigt. »Wir sind sehr froh, dass es keinen Personenschaden gibt und dass unsere Meldekette so reibungslos funktioniert hat«, so Oberberghauptmann Prof. Bernhard Cramer vom Sächsischen Oberbergamt. »Die Rutschung bestätigt aber auch eindringlich das Sanierungserfordernis des bereits 1945 stillgelegten ehemaligen Braunkohletagebaus«.
Der Sperrbereichszaun, der durch die Schwallwelle verschoben wurde, konnte bereits am heutigen Tag wiederinstandgesetzt werden. Zur Schadensaufnahme ist ein Gutachterteam der LMBV vor Ort.
Bereits mehrmals hatte es in den zurückliegenden Jahren an diesem sensiblen Kippenbereich am Knappensee, des ehemaligen Braunkohletagebaus Werminghoff I, Rutschungsereignisse gegeben. Die Sperrbereichsgrenze wurde durch die jetzige Rutschung nicht erreicht, es bestand auf dieser Seite keine Gefahr für Leib und Leben.
Die Ursachen, die räumlichen Ausmaße und die genauen Schäden auf beiden Uferseiten werden nun durch einen Sachverständigen für Geotechnik untersucht. In den kommenden Wochen werden Lotungen und Befliegungen dabei unterstützen, dieses Ereignis einzuschätzen.
Wann es mit den regulären Sanierungsmaßnahmen weitergehen kann, ist derzeit nicht absehbar.
Foto: Rutschungskessel Knappensee © LMBV