Zum Tag der ungleichen Lebenserwartung (9.12.2021) weist das Statistische Landesamt Sachsen darauf hin, dass Männer im Durchschnitt fast sechs Jahre eher sterben als Frauen. So starben z. B. 2020 in Sachsen 7 316 Personen im Alter von unter 65 Jahren, davon waren mehr als zwei Drittel Männer. Bezogen auf 100 000 Einwohner des jeweiligen Geschlechts waren das 335 Männer aber nur 148 Frauen.
Dieser Unterschied ist rein biologisch nicht zu erklären. Ursachen sind eher in der unterschiedlichen Lebensführung zu suchen. Bei ausgewählten Sterbefällen, die für eine bestimmte Altersgruppe als vermeidbar eingestuft werden, sind Männer überrepräsentiert. So waren bei Sterbefällen durch Krankheiten der Leber, die für das Altersintervall von 15 bis unter 75 Jahren als vermeidbar eingestuft werden, 2020 immerhin 668 der 894 Fälle Männer. Ähnlich bei Sterbefällen, verursacht durch Ischämische Herzkrankheit, die im Alter von 35 bis unter 65 Jahren als vermeidbar gelten, waren 2020 mehr als vier Mal so viel Männer (600) als Frauen (136) betroffen.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, waren z. B. im Jahr 2020 mehr als drei Viertel der Suizidopfer Männer. Je 100 000 Einwohner des jeweiligen Geschlechts waren das 25 Männer und 7 Frauen. Auch bei den Verkehrstoten waren mehr als drei Viertel Männer (2020: 76 Prozent), bei den Schwerverletzten betrug ihr Anteil 63 Prozent. Betrachtet man alle bei Verkehrsunfällen Beteiligten, so waren fast 7 von 10 Personen Männer. Es wird angestrebt, durch Erkennen und Vermeiden der verschiedenen Risiken, die Sterbefälle in diesen Bereichen zu senken. Generell sind hier Erfolge sichtbar. Der Unterschied in der Lebenserwartung Neugeborener im Freistaat Sachsen zwischen Mädchen und Jungen verringerte sich laut Sterbetafel von 7,2 Jahren 1993/1995 auf 5,9 Jahre 2006/2008, stagniert jedoch seitdem auf diesem Niveau. Neugeborene Jungen in Sachsen in den Jahren 2018/2020 hatten eine Lebenserwartung von 77,8 Jahren, für die Mädchen wurde ein Wert von 83,8 Jahren ermittelt.