Reisebericht zum zweiten Ausflug auf die Krim des Vereins Mosaika e. V.

In diesem Jahr, im Oktober hat der Verein eine kulturelle Reise durchgeführt. Diese hatte ihr Ziel auf der Halbinsel Krim, um spezifischer zu werden, die Küstenstadt Jalta. Möglich...

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In diesem Jahr, im Oktober hat der Verein eine kulturelle Reise durchgeführt. Diese hatte ihr Ziel auf der Halbinsel Krim, um spezifischer zu werden, die Küstenstadt Jalta. Möglich wurde dies durch unsere Gastgeber der gesellschaftlichen Organisation „Lokale nationalkulturelle Autonomie der Deutschen des Stadtkreises Jalta, Republik Krim“ und der Vorsitzenden Natalja Michailowna Fomina. Das Konzept der Reise beruhte auf der Grundlage eines Festivals der Kinder Diplomatie: „Theater, Meer und Freundschaft“. Im vergangenen Jahr hat unser Verein eine ähnliche Reise durchgeführt, jedoch, der Coronakrise bedingt, mit weniger Teilnehmern. Dieses Jahr bestand die Teilnehmerliste aus mehr als 50 Teilnehmern, angereist aus verschiedenen Städten von Russland und Deutschland, wie Sankt Petersburg und Novosibirsk und auch aus Düsseldorf, Dresden, Bautzen und Bischofswerda. Dieses Jahr hatten wir tatkräftige Unterstützung von dem Verein Leuchtturm Majak e. V. aus Bautzen.

Nach der reibungslosen Anreise wurde ein buntes Programm geboten, indem verschiedene Ausflüge inbegriffen waren. Darunter Museumsbesuche, mit denen die Geschichte der Stadt Jalta den Teilnehmern näher gebracht werden konnte. Natürlich wurde auch die körperliche Beteiligung in dieser Reise nicht in den Hintergrund gerückt, denn es wurden auch Wanderungen in den Bergen getätigt, wo man die atemberaubende Landschaft der Halbinsel betrachten durfte. Workshops und Masterclasses standen auch immer mit auf der Tagesordung. Angesehene Experten aus Moskau, Sankt Petersburg und Deutschland konnten den Teilnehmern hierbei wertvolles Wissen im Bereich der Schauspielkunst und über das Leben als Künstler überreichen. Am Abend hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit zusammen Spiele zu spielen und sich kennenzulernen. Es wurden Freundschaften geschlossen, Bekanntschaften gemacht und es fand vielerlei kultureller Austausch statt.

Die Halbinsel Krim liegt am Schwarzen Meer, somit war das Wetter mit einer Temperatur von bis zu 22 Grad Celsius sehr angenehm und es war möglich im Meer zu baden oder etwas Sonne am Strand zu genießen. Die Unterkunft und Verpflegung der Teilnehmer wurde im Hotel „Livadiyskiy“ bereitgestellt. In Form eines Buffets durfte man sich an verschieden leckeren, frisch zubereiteten Speisen zum Frühstück und Abendessen bedienen. Durch die Vielfältigkeit war für jeden etwas dabei und neben der Versorgung im Hotel gab es in der Stadt auch eine Vielzahl an Möglichkeiten regional und günstig essen zu gehen. Dank dem Spa-Bereich des Hotels war es außerdem möglich, sich in der Sauna zu entspannen oder in einem Schwimmbad mit Meereswasser zu baden. Neben den ganzen Wohlfühlfaktoren bestand das Ziel für die Beteiligten, ein Theaterstück auszuarbeiten und dieses dann auch zu präsentieren. Die verschiedenen Gruppen bereiteten vielerlei Stücke vor, ob Tanz oder Schauspielerei. Der Höhepunkt dieser Reise war schlussendlich die Fernsehen übertragene Vorstellung im berühmten Tschechow Haus auf der Krim, wo die einstudierten Stücke vorgestellt wurden.

Die Kinder haben ihre Kontaktdaten ausgetauscht und somit wurden neue Freundschaften besiegelt. Der 14-jährige Igor sagt: „Ich habe so viele neue Freunde kennengelernt, mit denen ich in diesen zehn Tagen so viel unternommen habe, wie nicht in drei Jahren in Deutschland. Ich möchte unbedingt nochmal hin.“ Um Igor und vielen anderen sehnsüchtigen Kindern diesen Wunsch zu erfüllen, haben sich die Organisatoren am runden Tisch dazu entschieden, dass die Kinder und Jugendlichen eine eigene Arbeitsgruppe bilden, um ihre Wünsche zu formulieren und mit der Unterstützung der erwachsenen Teilnehmer die nächste Reise zu planen.

Um einen Einblick in den Kern dieses Projekts zu bekommen, soll der Begriff Kinder Diplomatie hier geklärt werden. Kinder Diplomatie beschreibt eine politische, kulturelle und persönliche Auseinandersetzung zwischen Kindern aus verschiedenen regionalen und kulturellen Gebieten. Kinder aus verschiedensten Kulturen treffen aufeinander und können sich ein eigenes Bild von der Lage in gewissen Regionen machen. Denn es sind die jüngeren Generationen, die meist weniger auf die Herkunft oder Hautfarbe schauen, weniger auf den wirtschaftlichen Profit eines Landes oder auf die darüber berichteten Nachrichten achten. Es sind die Kinder, die auf das menschliche schauen und den Charakter in dem Menschen schätzen, die in jedem einen Spielpartner sehen, egal welche Gesellschaftsschicht oder kulturelle Herkunft, denn hier zählt der Mensch und die Freude eines Kindes.

Das Projekt hat genau das bewiesen und gezeigt, dass Kinder innerhalb von 10 Tagen Freundschaften und Kontakte fürs Leben knüpfen können. Ich erinnere mich an weinende Gesichter, lange Umarmungen, hoffnungsvolle Versprechungen auf ein Wiedersehen beim Abschied zwischen den Gruppen in der Lobby des Hotels.

Um die Wiederholung dieses erfolgreichen Projektes sicherzustellen, konnte im Ergebnis dieser Reise ebenfalls ein Abkommen zwischen dem Mosaika e.V. und der Gastgeberorganisation abgeschlossen werden. Hierbei wurde eine Grundlage für eine ständig fortlaufende Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten gelegt, die das Ziel verfolgt, den kulturellen Austausch, die Bildung von Toleranz und die Schaffung von Kunst zu fördern.

Ein Bericht von Michael und Maria Giesbrecht, Fotos: Mosaika Bischofswerda e.V.

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