Noch immer träumen viele Deutsche von der eigenen Immobilie. Auch für junge Erwachsene, so Umfragen, ist das eigene Heim noch immer ein wichtiges Ziel. Daran haben offenbar auch stark gestiegene Bau- und Immobilienpreise und die ebenfalls mittlerweile gestiegenen Zinsen für Baufinanzierungen nichts geändert. Die Erfahrungen aus den Corona- Lock-Downs haben offenbar die Wertschätzung einer selbstgenutzten Immobilie noch gefördert. Besonders wichtig ist den jüngeren Erwachsenen nicht nur das Thema Nachhaltigkeit, auch wenn die damit verbundenen höheren Kosten durchaus gesehen werden, sondern vor allem ein gutes nachbarschaftliches Umfeld und nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten. Corinna Merzyn, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Privater Bauherren, sieht für die Politik eine ganze Reihe von Baustellen, die schnellstmöglich angegangen werden müssen: „Notwendig ist, dass der jüngeren Generation ein passendes Angebot gemacht werden kann. Dabei müssen wir von der Stadtplanung über die Gesetzgebung hin zur Förderpolitik kreativer werden. Nachhaltigkeit, Immobilieneigentum und die Entwicklung moderne Quartiere für Jung und Alt sollten ganzheitlich auch mit dem geförderten Wohnungsbau gedacht werden. Wenn wir hier attraktive Stadtviertel mit vernünftigen Nahversorgungsangebot schaffen, können wir den Gedanken der Stadt fortentwickeln und so die Entwicklung im Innenbereich fördern. Wichtig ist, dass das Problem der immensen Anforderungen an das für den Erwerb meist geforderte Eigenkapital anzugehen und so privates Engagement und damit auch Altersvorsorge zu ermöglichen. Wohneigentum sichert auch gegen Inflationsrisiken ab. Noch haben sich Bund und Länder nicht auf eine Senkung der Grunderwerbssteuer oder einen Freibetrag für selbstnutzende Erstkäufer einigen können – dabei wäre damit ein erster Schritt in Richtung Aktivierung privater Investition in den Wohnungsmarkt getan. Angesichts der steigenden Bauzinsen und Preise am Bau wäre dies eine wichtige auch baukonjunkturelle Maßnahme. Doch bleibt es auch hier bisher bei Ankündigungen des Bundes, während etwa Sachsen und Hamburg für die Grunderwerbssteuer als Landessteuer Erhöhungen planen.“ Die Bundesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag ausdrücklich auch die Förderung der Eigentumsquote als Ziel genannt. Eine Kompensation von Einnahmeverlusten der Länder durch den Bund hatte das Bundesfinanzministerium allerdings ausgeschlossen. Fördermodelle für den Weg zur eigenen Immobilie sollen erst Anfang 2023 vorgelegt werden.
Quelle: Verband Privater Bauherren (VPB) e.V.