Zum Auftakt der diesjährigen Tarifverhandlungen im mitteldeutschen Einzelhandel haben die Arbeitgeber den Beschäftigten trotz der historisch schwierigen Rahmenbedingungen, des massiv auf der Branche lasten den Drucks und schwindender Ertragskraft ein Gehaltsplus von 7,5 % in drei Stufen, eine garantierte Vergütungsuntergrenze vom mindestens 13,00 € pro Stunde sowie zusätzlich eine Inflationsausgleichsprämie von
insgesamt 1.000,00 € angeboten und damit ein klares Signal zur Abschlussbereitschaft und Situationsverbesserung der Arbeitnehmer gesetzt. Das Gesamtvolumen des Angebotes für einen Abschluss mit einer Laufzeit von 24 Monaten ist damit höher als jeder einzelne Tarifabschluss der vergangenen Jahre und zeigt, dass die Arbeitgeber ernsthaft nach einer Lösung suchen, die Bedürfnisse der Beschäftigten und die wirtschaftlichen Zwänge der Unternehmen zum Ausgleich zu bringen.
Zuvor hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Entgelttarifverträge gekündigt und für eine Laufzeit von 12 Monaten unter anderem die Anhebung der Löhne und Gehälter um 2,50 € pro Stunde gefordert. „Diese völlig unrealistischen Forderungen bedeuten im Durchschnitt eine Anhebung der Entgelte um mehr als 14 % und in der Spitze sogar bis zu 21 %. Dies passt weder zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten noch zur aktuellen Situation der Einzelhandelsbranche und lässt jedes Augenmaß vermissen“, erklärte Thomas Jäkel, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, eingangs der Tarifrunde.
Trotz des äußerst lösungsorientierten Angebotes der Arbeitgeber und
deutlicher Signale an die Beschäftigten lehnte ver.di das Angebot jedoch
ab. Hierzu René Glaser, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes
Mitteldeutschland: „Die Arbeitgeberseite bedauert es sehr, dass die derzeitige Haltung der Gewerkschaft keine schnelle Lösung zulässt, um den Beschäftigten zeitnah eine spürbare Einkommensverbesserung zukommen zu lassen.“
Die Gespräche sollen am 4. Juli 2023 in Leipzig fortgesetzt werden.