Weniger Verkehrsunfälle – aber Anstieg bei der Zahl der Verkehrstoten

Im Bereich der Polizeidirektion Görlitz wurden im Jahr 2023 insgesamt 13.810 Verkehrsunfälle (VKU) registriert. Dies entspricht annähernd dem Vorjahresniveau (-0,4 %). Die Anzahl der VKU mit Personenschaden sank...

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Im Bereich der Polizeidirektion Görlitz wurden im Jahr 2023 insgesamt 13.810 Verkehrsunfälle (VKU) registriert. Dies entspricht annähernd dem Vorjahresniveau (-0,4 %). Die Anzahl der VKU mit Personenschaden sank im Jahr 2023 mit 1.755 Fällen um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

493 Menschen wurden schwer- und 1.749 Personen leichtverletzt.

Damit sank die Anzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, allerdings stieg die Zahl der Verkehrstoten um elf Personen. 36 Menschen ließen bei Verkehrsunfällen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz ihr Leben.

Unter den 36 getöteten Personen befanden sich 16 Senioren (≥ 65 Jahre), zwei junge Fahrer zwischen 16 und 24 Jahren sowie ein Kind (0 – 14 Jahre). Den größten Teil der Verunglückten stellen Fahrzeugführer mittleren Alters dar.

Ein besonders tragischer tödlicher Verkehrsunfall ereignete sich im Juni 2023, als es auf der Staatsstraße 95 zwischen Schiedel und Zschornau im Revierbereich Kamenz zu einem Zusammenstoß zwischen einem mit zwei Personen besetzen Motorroller Honda und einem Sattelzug Iveco kam. Der 45-jährige Fahrer des Motorrollers geriet in den Gegenverkehr und stieß mit dem entgegenkommenden Sattelzug zusammen. Der Motorrollerfahrer und seine Ehefrau wurden infolge des Unfalls tödlich verletzt. Der Fahrer des Sattelzuges erlitt einen Schock.

Leitender Polizeidirektor Mirko Göhler dazu: „Auch wenn die weiter sinkende Tendenz bei der Gesamtanzahl der Unfälle und auch dem Anteil an Unfällen mit Verletzten zeigt, dass die verkehrspolizeiliche Arbeit unserer Beamten Wirkung erzielt, so ist doch jeder Verletzte oder gar Getötete, einer zu viel. Leider hat auch der bundes- und landesweite Anstieg der Verkehrstoten um den Bereich der Polizeidirektion Görlitz keinen Bogen gemacht hat. Hier gilt es weiterhin, den Kontrolldruck der Polizei hoch zu halten, um insbesondere Verkehrsunfälle infolge zu hoher Geschwindigkeit, zu geringem Abstand oder unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen zu reduzieren. Es bleibt eine gemeinsame Aufgabe von Polizei, Autoherstellern, Straßenverkehrsbehörden, Vereinen und Organisationen unsere Straßen sicher zu machen.“

Beteiligung von Pedelec-Fahrern und Fußgängern

Der Anteil der verunglückten Radfahrer sank im Jahr 2023 um zwölf Prozent.

Bei den verunglückten Pedelec-Fahrern konnte nach stetig steigenden Zahlen in den vergangenen Jahren erstmals ein Rückgang im Jahr 2023 um 24 Prozent verzeichnet werden. Waren im Jahr 2022 bei den Radverkehrsunfällen mit Personenschaden noch 89 Pedelec-Fahrer verletzt, verunglückten im letzten Jahr nur 69 Personen. Die Anzahl der verletzten Fußgänger stieg allerdings um 17 Prozent auf 173 Fälle.

Vorfahrtsverstöße, nicht angepasste Geschwindigkeit und fehlender Sicherheitsabstand

Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden sind Konflikte an Knotenpunkten, vor allem Fehler beim Abbiegen und das Nichtbeachten der Vorfahrt mit 18 Prozent die Hauptunfallursache. Unangepasste Geschwindigkeit rangiert auf Platz 2 mit 17 Prozent, gefolgt von ungenügendem Sicherheitsabstand mit 13 Prozent. Die Ursache Alkohol spielt in 8 Porzent der Fälle eine Rolle.

Unter Nutzung der LTI-Messgeräte zur Geschwindigkeitsüberwachung führten die Beamten der Polizeidirektion Görlitz 1.921 Tempokontrollen durch. Dabei stellten sie 46.972 Geschwindigkeitsüberschreitungen fest.

Insgesamt stellten Polizisten in den Landkreisen Bautzen und Görlitz im Jahr 2023 7.040 Verkehrsstraftaten (6.627 in 2022) und 81.728 Verkehrsordnungswidrigkeiten (84.399 in 2022) festgestellt.

Steigender Schwerverkehrsanteil im klassifizierten Straßennetz im Freistaat Sachsen

Während auf Bundesautobahnen der durchschnittliche Anteil des Schwerverkehrs im Vergleich zum Vorjahr nur leicht steigt (0,9%), ist der Anteil des Schwerverkehrs auf Bundesstraßen und Staatsstraßen im Freistaat Sachsen um 3 Prozent sowie 2,3 Prozent im Vergleich zu 2022 weiter gestiegen.

An den Zählstellen auf der BAB 4 in den Landkreisen Bautzen und Görlitz ging der Schwerverkehrsanteil um 2,8 Prozent zurück, mutmaßlich durch Ausweichbewegungen des Schwerverkehrs auf das Landstraßennetz infolge von Baumaßnahmen auf der Bundesautobahn und damit einhergehenden Stauerscheinungen.

Zentrales Augenmerk der Polizeidirektion Görlitz liegt im laufenden und kommenden Jahr auf den Sanierungsarbeiten im Tunnel Königshainer Berge. Dazu erfolgten enge Abstimmungen mit der Autobahn GmbH, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr, dem Landkreis Görlitz sowie der für den Bau installierten Feuerwache am Tunnel.

In diesem Jahr finden mehrere militärische Übungen der NATO-Vertragsstaaten statt, in deren Verlauf die Bundesautobahn 4 vor allem für die Verlegung in die Republik Polen bzw. zur Anfahrt zum Truppenübungsplatz Oberlausitz genutzt wird.

Leitender Polizeidirektor Mirko Göhler dazu: „Die Sanierungsarbeiten am Autobahntunnel „Königshainer Berge“, die eine immense Belastung für alle Fahrzeugführer, aber auch die von zusätzlichem Verkehr betroffenen Gemeinden bedeuten, stellen auch die Polizeidirektion Görlitz vor eine Herausforderung. Um während dieser Zeit sowohl die Sicherheit und Flüssigkeit des Straßenverkehrs, aber auch die Funktionalität der territorialen Infrastruktur zu gewährleisten, haben wir uns konzeptionell und personell gründlich vorbereitet.“

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