Der Handel mit Hunden- und Katzen ist auf polnischen Märkten seit dem ersten Januar 2012 offiziell verboten. Artikel 10a des polnischen Tierschutzgesetzes besagt, dass Haustiere auf Märkten, Messen und Basaren nicht mehr verkauft werden dürfen. Offiziell kann man nun ein Haustier in Polen nur noch direkt beim Züchter oder im Tierheim erwerben. In der Vergangenheit hat aktion tier immer wieder auf polnischen Märkten beispielsweise in Slubice, Küstrin und Leknica beib Bad Muskau recherchiert und den teilweise massiven Handel vor allem mit billigen Hundewelpen an die Öffentlichkeit gebracht. Wir werten dieses Verbot zumindest als Etappensieg, sagt Ursula Bauer von aktion tier-Berlin. Ob das neue Gesetz tatsächlich greift haben Mitarbeiter des Vereins am vergangenen Wochenende recherchiert. Auf keinem der drei kontrollierten polnischen Märkte wurden Hunde oder Katzen offen zum Verkauf angeboten und auch die Händler waren über das Verbot informiert. Nachdem wir jedoch beharrlich auf dem Polenmarkt in Leknica nach Hundebabys fragten wurden schließlich 2 Welpen herbeigeschafft und uns für je 20 Euro das Stück angeboten, sagt Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. Im kleinen Stil wird unter der Hand also weitergemacht. Unüberlegt quasi im Vorbeigehen getätigte Hunde- und Katzenkäufe werden jedoch kaum noch möglich sein, da die Ware Tier nicht mehr offen und in großen Mengen angeboten wird. Allerdings rechnen wir damit, dass sich der Handel nun verstärkt nach Deutschland verlagert, betont Dipl.-Biologin Ursula Bauer. Wer keinen Hund mehr auf den Polenmärkten findet, wird sich zu Hause im Internet umschauen. Und hier warten haufenweise Anbieter, die jede Rasse liefern können. Meist krank, häufig viel zu jung und in der Regel aus Polen. Denn nichts ist für einen deutschen Hundehändler einfacher, als über die offene Grenze zu fahren und in den Dörfern oder bei Züchtern Billigwelpen einzukaufen.