
„Die konjunkturelle Schwäche bleibt auch im März am oberlausitzer Arbeitsmarkt sichtbar. Die Arbeitslosigkeit ging im März nur leicht zurück. Die Personalnachfrage bleibt verhalten und Zeichen einer Frühjahrbelebung sind nicht in Sicht. Eine Trendwende sehe ich ohnehin erst, wenn die Wirtschaft wieder in Schwung kommt, was momentan nicht absehbar ist. Wenn sich berufliche Veränderungen abzeichnen, sollten sich Beschäftigte frühzeitig von der Arbeitsagentur beraten lassen. Die Berufsberatung für Erwachsene unterstützt Beschäftigte auch in ungekündigter Stellung. Damit wollen wir Arbeitslosigkeit möglichst vermeiden“, sagte Marion Richter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosigkeit:
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen (Landkreise Bautzen und Görlitz) waren im März 2025 20.876 Menschen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Rückgang zum Vormonat um 353 Personen (-1,7 Prozent) und eine Verringerung der Arbeitslosenzahl zum Vorjahr um 62 Personen (-0,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,6 Prozent. Im Vormonat sowie März 2024 lag die Arbeitslosenquote jeweils bei 7,7 Prozent.
1.066 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit im März 2025 durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung. Das sind 288 Personen mehr als im Vormonat, aber 33 Personen weniger als im März 2024. Demgegenüber standen 1.020 Menschen, die sich aus einer Arbeit heraus arbeitslos melden mussten, 146 Menschen weniger als im Vormonat und 38 Personen weniger als im Vorjahr.
Arbeitslosigkeit nach Aufgabenbereichen:
Bei der Agentur für Arbeit Bautzen, welche unter anderem für die Auszahlung von Arbeitslosengeld zuständig ist, waren im März 2025 7.641 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 202 Personen weniger als im Vormonat, aber 412 Personen mehr als vor einem Jahr. Bei den beiden Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz waren 13.235 Arbeitslose registriert, welche Bürgergeld empfingen. Das sind 151 Personen weniger als im Vormonat und 474 Personen weniger als im Vorjahr.
Unterbeschäftigung:
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März 2025 bei 23.977. Das waren 351 Personen weniger (-1,4 Prozent) als im Vormonat und 234 Personen weniger (-1,0 Prozent) als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote sank gegenüber dem Vormonat von 8,8 auf 8,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Unterbeschäftigungsquote ebenfalls bei 8,8 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage:
Die Personalnachfrage stieg in den letzten Wochen zwar etwas an, bleibt aber auf niedrigem Niveau. So meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur Bautzen im März 2025 735 freie sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Das sind 78 Stellen mehr (+11,9 Prozent) als im Vormonat und 64 Stellen mehr (+9,5 Prozent) als im Vorjahr. Bei langjähriger Betrachtung ist das einer der niedrigsten Stände in einem März seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 2007. Nur im März 2024 sowie im März 2007 mit jeweils rund 680 Stellenmeldungen war die Nachfrage geringer.
Derzeit hat die Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 3.354 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand, sieben Stellen mehr (+0,2 Prozent) als im Vorjahr. Aktuell sind die meisten Arbeitsstellen in der Zeitarbeit (707) gemeldet, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (661), von dem Gesundheits- und Sozialwesen (348), dem Baugewerbe (319) und dem Handel (309).
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld:
Nach vorläufigen Hochrechnungen haben im März 2025 15 Unternehmen für 95 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Das waren 15 Betriebe und 607 Beschäftigte weniger als im Vormonat. Im Februar 2025 kamen die meisten Betriebe, welche Kurzarbeit neu anzeigen mussten, aus dem verarbeitenden Gewerbe (17 Anzeigen), weitere sechs Anzeigen kamen aus dem Handel. Für März 2025 liegen hierzu noch keine statistischen Daten vor.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis November 2024 zur Verfügung. Nach aktuellen Hochrechnungen haben bislang im November 2024 60 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 1.594 Beschäftigte beantragt. Das sind 14 Betriebe und 611 Beschäftigte mehr als im Vorjahresmonat. Rechnerisch waren im November 2024 0,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Bautzen von Kurzarbeit betroffen, im November 2023 waren es 0,5 Prozent.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung:
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, welche im Agenturbezirk Bautzen bei den Unternehmen tätig sind, sank im September 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2.314 Personen (-1,1 Prozent) auf 200.481. Besonders in konjunkturnahen Bereichen, wie dem verarbeitenden Gewerbe (-1.194 Beschäftigte), der Arbeitnehmerüberlassung (-847 Beschäftigte), dem Verkehr und der Lagerei (-454 Beschäftigte) sowie dem Baugewerbe (-404 Beschäftigte) waren Rückgänge zu verzeichnen. Beschäftigungszuwächse gab es im September 2024 gegenüber September 2023 unter anderem in den Branchen Immobilien, freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (+949 Beschäftigte), Heime und Sozialwesen (+211 Beschäftigte) sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (+196 Beschäftigte).