
Saisonal bedingt stieg die Zahl der Arbeitslosen von Januar auf Februar noch leicht an, was sich aber nicht auf die Arbeitslosenquote auswirkte. Sie blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 7,7 Prozent. Die schwache Konjunktur macht sich weiterhin auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Unter anderem haben es junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung in der aktuellen konjunkturellen Lage schwer, eine Arbeit zu finden.
Arbeitslosigkeit:
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen (Landkreise Bautzen und Görlitz) waren im Februar 2025 21.229 Menschen arbeitslos gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 111 Personen (+0,5 Prozent). Damit liegt die Arbeitslosenzahl um 74 Personen bzw. 0,3 Prozent leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats im Februar 2024. Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem Vormonat unverändert bei 7,7 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit:
Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit plus 12,1 Prozent zum Vorjahr stärker gestiegen als die Arbeitslosigkeit in den anderen Alterskohorten. Aktuell sind 1.783 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Ihre Arbeitslosenquote beträgt 7,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 7,3 Prozent. Für junge Menschen ist es in konjunkturellen Schwächephasen typischerweise schwieriger in Arbeit zu bleiben oder, im Fall von Arbeitslosigkeit, wieder eine Arbeit zu finden. Denn junge Menschen haben noch wenig Berufserfahrung. Vor den jüngsten Krisenjahren war der Einstieg ins Arbeitsleben auch ohne Berufsabschluss noch relativ einfach möglich. Das ändert sich aktuell. „Die Unternehmen in der Oberlausitz brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, die den Wandel in der Wirtschaft mitgestalten. So richten sich nur noch 12 Prozent aller gemeldeten Arbeitsstellen an Hilfskräfte“, sagte Marion Richter. Rund 70 Prozent der Arbeitslosen zwischen 20 bis unter 25 Jahren haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. „Aufgrund der Demografie steigen weniger junge Menschen ins Berufsleben ein, als Ältere in Rente gehen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass diese jungen Menschen sich beruflich gut orientieren und für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich um einen Ausbildungsplatz zu bewerben und in eine Berufsausbildung zu starten. Rund 2.000 offene Ausbildungsstellen sind aktuell bei der Arbeitsagentur Bautzen gemeldet. Mit einem Berufsabschluss legen junge Menschen den Grundstein für einen stabilen Berufsweg“, so Marion Richter weiter.
Arbeitslosigkeit nach Aufgabenbereichen:
Bei der Agentur für Arbeit Bautzen, welche unter anderem für die Auszahlung von Arbeitslosengeld zuständig ist, waren im Februar 2025 7.843 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 35 Personen mehr als im Vormonat und 328 Personen mehr als vor einem Jahr.
Bei den beiden Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz waren 13.386 Arbeitslose registriert, welche Bürgergeld empfingen. Das sind 76 Personen mehr als im Vormonat, aber 254 Personen weniger als im Vorjahr.
Unterbeschäftigung:
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar 2025 bei 24.383. Das waren 195 Personen mehr (+0,8 Prozent) als im Vormonat, aber 123 Personen weniger (-0,5 Prozent) als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote stieg gegenüber dem Vormonat von 8,7 auf 8,8 Prozent. Vor einem Jahr lag die Unterbeschäftigungsquote bei 8,9 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Februar 2025 meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur Bautzen 657 freie sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Das sind 212 Stellen mehr (+47,6 Prozent) als im Vormonat, aber 89 Stellen weniger (-11,9 Prozent) als im Vorjahr.
Derzeit hat die Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 3.200 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand, 31 Stellen weniger (-1,0 Prozent) als im Vorjahr. Aktuell sind die meisten Arbeitsstellen im verarbeitenden Gewerbe gemeldet (650), gefolgt von der Zeitarbeit (531), dem Gesundheits- und Sozialwesen (328), freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (326) und dem Handel (304).
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld:
Nach vorläufigen Hochrechnungen haben im Februar 2025 22 Unternehmen für 192 Beschäftigte angezeigt. Das waren neun Betriebe und 405 Beschäftigte weniger als im Vormonat. Im Januar 2025 kamen die meisten Betriebe, welche Kurzarbeit neu anzeigen mussten, aus dem verarbeitenden Gewerbe. Für Februar 2025 liegen hierzu noch keine statistischen Daten vor.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2024 zur Verfügung. Nach aktuellen Hochrechnungen haben bislang im Oktober 2024 56 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 1.553 Beschäftigte beantragt. Das sind vier Betriebe mehr, aber 383 Beschäftigte weniger als im Vorjahresmonat. Rechnerisch waren im Oktober 2024 0,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Bautzen von Kurzarbeit betroffen, im Oktober 2023 waren es 0,7 Prozent.