Am 23. Juni 1846 wurde Bautzen mit der Fertigstellung der Teilstrecke Bischofswerda–Bautzen an die Bahnstrecke Görlitz–Dresden der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahngesellschaft angeschlossen. Am 1. September 1847 wurde die Verbindung durchgehend bis nach Görlitz eröffnet.
Der Standort des Bautzener Bahnhofs wurde aufgrund verschiedener technischer und ökonomischer Parameter – unter anderem wurde das Spreetal an einer der engsten Stelle gequert – etwas abseits der historischen Altstadt gewählt. Die Lage des Bahnhofs hat in der Folgezeit den innerstädtischen Verkehr stark beeinflusst und wesentliche Veränderungen an der gewachsenen Stadtstruktur hervorgerufen. Auf der Verbindungsachse Bahnhof–Hauptmarkt wurde in die mittelalterliche Vorstadtstruktur hart eingegriffen und ein Straßendurchbruch mit der Kaiserstraße (heute Karl-Marx-Straße) durch die gewachsene Stadtstruktur bis hin zum Kornmarkt angelegt. Der weitere Durchbruch durch die Altstadtbebauung zum Hauptmarkt erfolgte nicht. Seit dieser Zeit hat sich das ökonomische Stadtzentrum Bautzens vom Hauptmarkt immer mehr Richtung Kornmarkt verlagert.
Verschiedene Planungen (1870 und 1914), die eine Eisenbahnverbindung von Berlin über Bautzen und Rumburg nach Wien vorsahen, wurden von der sächsischen Regierung aufgrund der gewollt bevorzugten verkehrlichen Entwicklung von Dresden nicht mitgetragen. Dies und die Tatsache, dass die Eisenbahnlinie nach Zittau bereits weit vor Bautzen in Bischofswerda abzweigt, verhinderten, dass sich Bautzen jemals zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt entwickelte. Im Jahr 1877 wurde die Nebenstrecke nach Bad Schandau in Betrieb genommen. In diesem Zusammenhang wurde das Bahnhofsgebäude erweitert. Ab 1908 gab es eine Verbindung nach Berlin über Hoyerswerda. 1921 erhielt der Bahnhofsbau in etwa seine heutige Gestalt. 1945 brannte das Gebäude im Zuge der Schlacht um Bautzen aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bahnhofsgebäude vereinfacht wieder aufgebaut.
Quelle: Wikipedia