Im aktuellen Schwarzbuch der Steuerzahler kommt der Landkreis Bautzen schlecht weg. In einer Pressemitteilung wird zum Breitbandausbau kritisiert. „Bei der Projektplanung setzten der Landkreis und das Planungsbüro veraltetes und ungenaues Kartenmaterial ein. Dadurch kam es zu erheblichen Fehlplanungen, weil nur 41.800 Adressen zu Grunde gelegt, Acker und Wiesenflächen als Bedarfsflächen ausgewiesen und Wohngebiete nur lückenhaft eingebunden wurden
Am Beispiel Steinigtwolmsdorf wird die Misere deutlich. Das Garten- und Wochenendhausgebiet Ringhain, in dem laut Bebauungsplan dauerhaftes Wohnen unzulässig und die Förderfähigkeit nicht gegeben ist, erhielt eine Anbindung an das Breitbandnetz. Grundstücke innerorts wurden vergessen oder ausgeklammert.
Um Anschlüsse für die 5.900 vergessenen oder bisher nicht erfassten Adressen im gesamten Landkreis zu schaffen, hat der Kreis nachträglich ein neues Förderprojekt aufgelegt – mit geplanten Ausgaben von 83,3 Mio. Euro (circa 46 Mio. Euro Bundesmittel, circa 29 Mio. Euro Landesmittel und rund 8,3 Mio. Euro Eigenmittel des Landkreises). Der nachträgliche Ausbau wird deutlich teurer als der vorige: Lagen in den ersten Projekten die durchschnittlichen Anschlusskosten pro Adresse bei rund 2.500 Euro, so fallen im nachgeschobenen Projekt durchschnittlich rund 14.000 Euro Anschlusskosten pro Adresse an.“