Anfang des 16. Jahrhunderts reichten die Begräbnisstätten innerhalb der Stadtmauern von Bautzen nicht mehr aus und der Rat holte sich im Juni 1523 vom Meißener Bischof Johann VII. von Schleinitz die Erlaubnis ein, einen Friedhof außerhalb der Stadttore anzulegen. Fünfhundert Jahre später hat sich der Taucherfriedhof, benannt nach der aus dem Taucherwald bei Uhyst am Taucher auf den neuen Friedhof umgesetzten Marienkapelle, zum wichtigsten Friedhof der Stadt Bautzen entwickelt. Seit vielen Jahrhunderten fanden und finden hier und auf dem angrenzenden Michaelisfriedhof Deutsche und Sorben ihre letzte Ruhestätte, die zu Lebzeiten regionale, aber auch überregionale Bedeutung erlangt hatten. Anlässlich des Jubiläums erscheint die Publikation „500 Jahre Taucherfriedhof Bautzen“, in der über 100 historische Grabmäler und die darin bestatteten Personen vorgestellt werden. Ein eigenes Kapitel des reich bebilderten Buches widmet sich der auf dem Friedhof befindlichen Taucherkirche und dem ehemaligen Taucherhospital. Abgerundet wird die Publikation durch einen Blick auf den Naturraum des Areals und ein Interview mit den Friedhofsverwaltern. Ein in den Buchklappen beigefügter Lageplan ermöglicht bei einem Rundgang das Auffinden der vorgestellten historischen Grabstätten.
Die Texte und die kunsthistorischen Beschreibungen der Grabmale stammen vom Kunsthistoriker Kai Wenzel. Für die biografischen Forschungen zeichnete der Heimatforscher Heinz Henke verantwortlich, der dabei von der Leiterin des Archivverbundes Bautzen, Grit Richter-Laugwitz, unterstützt wurde. Den Text zum Naturraum verfasste der ehemalige Friedhofsverwalter Christoph Kretschmer. Das Buch wurde gemeinsam von der Stadt Bautzen, Archivverbund Bautzen und dem Evangelisch-Lutherischen Kirchspiel Bautzen herausgegeben und erscheint beim Mitteldeutschen Verlag mit Sitz in Halle an der Saale.
Die öffentliche Buchpräsentation findet am Dienstag, den 7. Februar 2023, um 19 Uhr im Kirchgemeindehaus, Am Stadtwall 12, statt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, das Buch für 20,00 Euro käuflich zu erwerben und von den Beteiligten signieren zu lassen. Ab dem 8. Februar ist es im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-96311-605-6).