Budissa: Ein Punkt kann auch viel sein

Nur rund 500 Zuschauer waren am Sonntag auf die Müllerwiese gekommen, um ein wahrlich nicht unwichtige Spiel von Budissa zu sehen. War das verlängerte Wochenende mit  Himmelfahrt und ...

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Nur rund 500 Zuschauer waren am Sonntag auf die Müllerwiese gekommen, um ein wahrlich nicht unwichtige Spiel von Budissa zu sehen. War das verlängerte Wochenende mit  Himmelfahrt und  Brückentag zu lang? Oder war das vorsommerliche Wetter für einen Sportplatzbesuch zu schön? Mit einem Sieg gegen die TSG Neustrelitz hätten sich die Bautzener immerhin den Klassenerhalt sichern können.

Das hat man aber nicht, zumindest nicht aus eigener Kraft. Das 1:1 belässt es beim Status Quo im Tabellenkeller der Regionalliga Nordost. Dass Luckenwalde zuhause verloren hat, spielt Budissa jedoch in die Karten. So viel Glück im Leben muss man sich sonst eigentlich verdienen. Im Fußballalltag bekommt man es allem Anschein nach ab und an aber auch geschenkt. Denn von Bautzener Seite war zuletzt bekanntlich alles andere als einen aufopferungsvollen Kampf gegen den Abstieg zu erleben. Die Gäste, angereist als Tabellenzehnter, die haben ihre Saison längst in trockenen Tüchern. Bautzen schaffte das nicht nur nicht, sondern vergraulte jüngst mit schwachen Heimauftritten wohl auch noch die Zuschauer.

Auch die Partie am vergangenen Sonntag war alles andere als eine Offenbarung. Neustrelitz machte hinten dicht, spielten bei Ballbesitz schnell und direkt nach vorn, setzten in den Zweikämpfen die Akzente. Das hätte man sich so und noch besser von den Gastgebern gewünscht. Bei diesen kamen zu einer meist nur schleppenden Spieleröffnung zu viele ungenaue Zuspiele, womit man sich selbst ausbremste. Mit mehr Tempo und Ideen wäre die abgeklärt wirkende Abwehr der Gäste vielleicht zu überraschen gewesen. Der Bautzener Führungstreffer nach einer Ecke mutete deshalb wie ein kleines Wunder an. Pavel Patka war zur Stelle und machte es den Stürmern vor. Der Neustrelitzer Ausgleich noch vor der Pause holte Budissa jedoch schnell in die Wirklichkeit zurück und entsprach schon eher dem Ablauf der ersten Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff zeigte Budissa ein etwas gefälligeres Spiel, doch zwingende Torchancen ergaben sich daraus kaum. Die zeitgleiche Einwechslung zweier frischer Spieler sollte dann für Belebung sorgen, tat es aber kaum. Die Bautzener erspielten sich zwar optische Vorteile, gestatteten der TSG jedoch immer mal wieder Konter, die dem Budissa-Fan das Herz stocken ließen. Zum Infarkt kam es zum Glück nicht. Letztlich war ersichtlich, dass beide Mannschaften mit der Punkteteilung leben konnten.

Apropos Glück. Das sollten sich die Bautzener am 15. Mai beim letzten Auswärtsspiel in Berlin gegen Hertha II nachträglich verdienen. Dann könnte es am Wochenende darauf in Bautzen einen die Besucher versöhnenden Saisonausklang geben. Dazu kommt der Berliner AK auf die Müllerwiese. Vielleicht geht es ja für die Gäste noch um die Meisterschaft der Regionalliga Nordost! Und Budissa könnte das Zünglein an der Waage sein.

Hans-Georg Prause

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