Wenn ein lieber Mensch, den wir kannten und mit dem wir uns besonders verbunden fühlten krank und schwach wird und schließlich stirbt, dann trifft uns das auch selbst. Es zeigt uns, wie zerbrechlich das Leben ist. Wir erschrecken darüber, wie der Tod in unser Leben eingreift und wie hilflos wir dabei sind.
Wir möchten uns gegen den Tod auflehnen und wehren, wir wollen es nicht wahr haben. Und doch gehört der Tod zum Leben. Aber er hat nicht das letzte Wort!
Wenn wir auf den Tod eines lieben Menschen schauen, dann ist da ganz viel, was schmerzlich fehlt. Aber es ist auch viel, was bleibt.
Da sind Erinnerungen, Dinge, die uns geprägt und geholfen
Auch die Zeit der Trauer ist Lebenszeit!
Das Leben geht nicht erst nach der Trauer weiter, es geht durch die Trauer hindurch. Gerade auch schmerzliche Zeiten können uns im Leben weiter bringen. Wenn wir Menschen unsere Grenzen akzeptieren müssen, dann wird deutlich, dass wir Gott brauchen.
Gott trägt uns in der Trauer. Wir können uns an ihn wenden und beten. Er kann sogar Tote auferwecken.
Unser Verstand findet das unmöglich. Aber unser Verstand hält manches für verrückt, was mit Liebe zu tun hat. Solche Dinge können wir nur mit unserem Herzen begreifen. Unser Herz hört nach dem Tod nicht auf zu lieben. Das ist das, was wir in der Trauer schmerzlich spüren. Für unser Herz bleiben unsere Lieben weiter lebendig. Wir Menschen haben ein Gefühl dafür, dass Liebe den Tod überwinden kann. Gottes Liebe ist stärker als der Tod. Er kann auferwecken, helfen, den Tod zu überwinden. Wir können uns ihm anvertrauen – jetzt und jederzeit.
Dies ist die Botschaft, die in der christlichen Bestattung und seelsorgerlichen Begleitung Halt und Trost vermittelt.
(Pfarrer Sebastian Keller, Ev.-Luth. Kirchenbezirk Leipzig)
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch unter www.ratgebertrauerfall.de