Die Geschichte der Bahnstrecke Bautzen – Bad Schandau

Schon in den Jahren vor 1870 entstanden erste Projekte, eine Bahnstrecke von Bautzen zur Sächsisch-Böhmischen Staatseisenbahn im Elbtal zu bauen. Im Jahr 1870 wurde vom Sächsischen Landtag die Genehmigung zum Bau erteilt. Nach dem...

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Schon in den Jahren vor 1870 entstanden erste Projekte, eine Bahnstrecke von Bautzen zur Sächsisch-Böhmischen Staatseisenbahn im Elbtal zu bauen. Im Jahr 1870 wurde vom Sächsischen Landtag die Genehmigung zum Bau erteilt. Nach dem ursprünglichen Plan sollte die Strecke von Bautzen aus durch das Spreetal das böhmische Schluckenau erreichen und dann direkt durch das Sebnitztal nach Schandau führen. Österreich hatte am 17. Juli 1871 die Konzession für die „Eisenbahnstrecke Rumburg–Schluckenau, eventuell mit der Fortsetzung Richtung Bautzen“ an die Böhmische Nordbahn (BNB) vergeben. Die BNB zeigte jedoch kein Interesse an einer durchgehenden Verbindung vom Elbtal in die Oberlausitz, die in direkter Konkurrenz zur eigenen Hauptstrecke von Prag nach Georgswalde/Ebersbach gestanden hätte.

Der Bau der Strecke begann im Juli 1874. An Kunstbauten mussten sieben Tunnel mit einer Gesamtlänge von 983 Metern, zwei große Viadukte in Sebnitz sowie 28 kleinere Brücken erstellt werden. Der Sebnitzer Stadtviadukt war damals der erste Viadukt in Deutschland, der mit einem 250-Meter-Radius und einer Neigung von 20 Promille erbaut wurde.

Bei der Schaffung von Geländeeinschnitten und der Schüttung der Bahndämme mussten insgesamt 1.287.000 m³ Erdreich bewegt werden. Durchschnittlich waren 850 Menschen an der Strecke beschäftigt, darunter viele italienische Fachleute, die hier ihre Erfahrungen aus dem Straßen- und Bahnbau in den Alpen und Apenninenanwendeten. Heute in dieser Gegend vorhandene italienische Familiennamen gehen auf diese Zeit zurück.

Der Großpostwitzer Bahnhof im Jahre 2016.

Der Abschnitt Neustadt–(Bad) Schandau wurde am 1. Juli 1877 eröffnet, der Abschnitt Bautzen–Neustadt am 1. September des gleichen Jahres. Zwischen Wilthen und Neustadt war die Strecke wegen des dort erwarteten hohen Verkehrsaufkommens zweigleisig ausgeführt worden.

Insgesamt entwickelte sich die Verkehrsleistung nicht wie erwartet. Im Güterverkehr erlangte nur der Kohletransport aus Böhmen nach Sachsen eine gewisse Bedeutung. Bereits nach wenigen Betriebsjahren wurde das zweite Gleis zwischen Niederneukirch und Neustadt wieder abgetragen.

Im Jahr 1905 eröffnete die Böhmische Nordbahn die Strecke (Schluckenau)–Nixdorf–Sebnitz. Die Linie von Schluckenau nach Bautzen wurde – obwohl staatsvertraglich vereinbart – nie mehr gebaut.

Diese Ansichtskarte stammt vom Kunstverlag Brück & Sohn aus Meißen und zeigt den Bahnhof Sebnitz.im Jahr 1903.

Im Jahr 1923 wurde der Abschnitt Neukirch West–Bad Schandau zur Nebenbahn abgestuft. In jene Zeit fällt auch die betriebliche Trennung der Strecke in die Abschnitte Bautzen–Wilthen und Neukirch–Bad Schandau. Zwischen Wilthen und Neukirch West verkehrten nur noch die Züge der Relation Reichenberg–Zittau–Dresden. Durchgangsreisende von Bautzen nach Bad Schandau mussten nun zweimal umsteigen. Die Reisezeit betrug (mit zweimaligem Umsteigen in Wilthen und Neukirch West) etwa zwei bis zweieinhalb Stunden.

Ein Höhepunkt in der Geschichte der Bahn war die 100-Jahr-Feier am 1. Juli 1977.

Mit der Wende setzte auch die Niedergang der Bahnstrecke ein. Am 31. Dezember 1994 wurde der Güterverkehr im Abschnitt Bautzen – Wilthen eingestellt.

Bahnhof Bautzen im Jahre 2012.

Am 20. April 2004 entschieden die Verkehrsverbünde Oberelbe (VVO) und Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) die Einstellung des Reiseverkehrs zwischen Bautzen und Neustadt. Begründet wurde das einerseits mit niedrigen Reisendenzahlen (weniger als 500 pro Tag) als auch mit den reduzierten Zuweisungen des Bundes. Am 12. Dezember 2004 wurde der Reiseverkehr zwischen Bautzen und Neustadt zugunsten einer neuen direkten Linienbusverbindung eingestellt.

Quelle: wikipedia.de

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