Fünf Millionen Bäume für den Waldumbau

Fünf Millionen Bäume will Sachsenforst in diesem Jahr im sächsischen Staatswald pflanzen. Aufgrund der milden Temperaturen in diesem Frühjahr sind die Pflanzarbeiten zum Teil schon weit fortgeschritten. Die...

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Fünf Millionen Bäume will Sachsenforst in diesem Jahr im sächsischen Staatswald pflanzen. Aufgrund der milden Temperaturen in diesem Frühjahr sind die Pflanzarbeiten zum Teil schon weit fortgeschritten. Die geringen Niederschläge stellen die Pflanzungen der 34 Baum- und Straucharten aber vor große Herausforderungen. Ein erheblicher Teil der Pflanzungen wird daher auch im Spätsommer und Herbst realisiert.

Gepflanzt werden zu großen Teilen Laubgehölze (ca. 75 %), wobei vorrangig die Rotbuche (ca. 30 %) und Eichenarten wie die Traubeneiche (ca. 18 %) und die Stieleiche (ca. 12 %) in den Boden gebracht werden. Bei den Nadelhölzern ist es vor allem die Weißtanne, die für den Waldumbau insbesondere in den Mittelgebirgslagen von entscheidender Bedeutung ist. Pflanzungen und Waldsaaten erfolgen auf einer Fläche von ca. 1.250 Hektar. Durch zusätzliche Naturverjüngung wird der Aufbau klimastabiler Wälder ebenfalls unterstützt. Insgesamt investiert der Freistaat Sachsen dafür rund 15 Millionen Euro.

Forstminister Georg-Ludwig von Breitenbuch: »Die Erneuerung unserer Wälder ist von entscheidender Bedeutung, um auch in Zukunft eine nachhaltige Nutzung des wertvollen Rohstoffs Holz zu gewährleisten und darüber hinaus die vielfältigen weiteren Ökosystemleistungen des Waldes für die Gesellschaft dauerhaft zu sichern. Ich bin froh, dass es uns trotz der angespannten Haushaltslage gelingt, auch in diesem Jahr die dafür dringend notwendigen Investitionen zu tätigen und den bereits seit über 30 Jahren konsequent bestrittenen Waldumbau fortzuführen.«

Herausforderungen durch begrenzte Pflanz- und Saatgutverfügbarkeit

Sachsenforst betreibt drei eigene Baumschulen, um aus dem geernteten Saatgut junge Bäumchen heranzuziehen, die dann in die Wälder gepflanzt werden können. Rund 1,8 Millionen kleine Bäumchen und Sträucher werden so für dieses Jahr im eigenem Betrieb gewonnen. Die restlichen Pflanzen liefern private Forstbaumschulen. Das dafür notwendige Saatgut wird in ausgewiesenen Forstsaatgutbeständen geerntet und in der staatlichen Samendarre in Flöha aufbereitet. Die Ernte und der Handel des gesamten forstlichen Vermehrungsgutes (Saatgut und Pflanzen) unterliegen den strengen Regeln des Forstlichen Vermehrungsgutgesetzes, wodurch eine hochwertige Qualität gewährleistet wird.

»Allerdings stellt uns die Saatgutverfügbarkeit in den letzten Jahren vor große Herausforderungen.« So Thomas Rother, Leiter des Forstbetriebes von Sachsenforst. »Die Trockenheit der vergangenen Jahre und das Frostereignis im April letzten Jahres, haben zum Beispiel besonders bei der Eiche zu erheblichen Engpässen bei der Saatgutbereitstellung geführt. Gleichzeitig ist der Bedarf aller Waldbesitzer nach forstlichem Vermehrungsgut sehr hoch, um auch die notwendige Wiederaufforstung der besonders geschädigten Waldflächen durch Trockenheit und Borkenkäfer voran zu treiben. Die Erschließung weiterer Saatgutquellen ist daher für den Waldumbau im sächsischen Staatswald von hoher Bedeutung.«, so Rother weiter.

Mehr Niederschlag und eine kluge Jagdstrategie notwendig

Ein ausschlaggebender Faktor für den erfolgreichen Anwuchs der neu gepflanzten Bäume ist die ausreichende Versorgung der Wurzeln mit Wasser. Nur so können sich die empfindlichen Wurzeln an ihren neuen Standort gewöhnen. »Derzeitig sind die Bedingungen für die Pflanzungen noch akzeptabel, aber mit Blick auf die weitere Pflanzsaison, benötigen wir dringend mehr Niederschläge, damit der Anwuchs gelingt. Der Winter war im Vergleich zum Durchschnitt der letzten Jahre deutlich zu trocken.«, führt Rother weiter aus.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in der kritischen Jugendphase der Bäume sind Schäden durch Wild. Junge Bäume, insbesondere im Zuge des Waldumbaus neu etablierte Arten, sind eine wahre Delikatesse für Rehe, Rotwild und Hasen. Vor allem Rehwild kann durch Verbiss der Knospen Schäden hervorrufen – Beeinträchtigungen, die den Baum sein ganzes Leben lang prägen. Ein durchdachtes Jagdregime mit dem Ziel, waldverträgliche Wilddichten herzustellen, schützt die jungen Bäume und sichert den Erfolg der Kulturen sowohl auf ökologischer Ebene als auch in Hinblick auf die beträchtlichen finanziellen und personellen Investitionen.

Mit der Pflanzung von Bäumen ist die Arbeit längst nicht getan. Es ist nur der Beginn jahrzehntelanger Pflege der neuen Waldgeneration um stabile Mischwälder für die Zukunft zu entwickeln.

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