Der Macher des Bautzener Bote-Kalenders im Porträt
Inzwischen sind die „Gesichter der Oberlausitz“, die Models im Bautzener-Bote-Kalender, in der Region schon recht bekannt. Mehr als 230 Kalender mit den „Mädchen von Nebenan“ wechselten seinen Besitzer. Doch wer ist eigentlich der Mann hinter der Kamera? In seinem Alltag arbeitet er bei der Staatsanwaltschaft Bautzen als EDV-Anwender-Betreuer und er verwaltet die Asservaten, welches die Beweisstücke in einem Prozess sind. Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in Steinigtwolmsdorf. Das ist Michael Klinger, der nach Feierabend bisher Hobby-Fotograf war. Doch seit Beginn diesen Jahres entschied er sich für einen Freiberuflichen Nebenjob. Wie sollte es anders sein, natürlich im Bereich der Fotografie. Mit seinem zwölften Lebensjahr entdeckte er bereits die Freude am „Bilder machen“. Damals „knipste“ er mit einer CERTO SL 110 bei verschiedenen Gelegenheiten. Auch wenn sich die Technik seither drastisch verändert hat, die Liebe zum Fotografieren blieb. Vielleicht habe er sie ja von seinem Vater geerbt, der auch gern fotografierte, so Klinger. Er selbst feierte in diesen Tagen seinen 50. Geburtstag: „Vor dem Älter werden fürchte ich mich nicht. Wenn ich zurück blicke, so bin ich für jedes Jahr dankbar und freue mich auf das was kommt.“ Ihn faszinieren die alten Dinge, die mit viel Mühe und Liebe hergestellt wurden und heute jedoch „vergammeln“. Seine Lieblingsmotive sind alte Ruinen, verlassene Gebäude, die man mit moderner Technologie in einem anderen Licht erscheinen lassen kann. Mit Hilfe der HDR-Fotografie setzt er solche Motive besonders in Szene. Nicht wahrnehmbare Details erscheinen plötzlich in einem neuen Licht. Diese Hochkontrastbilder mit hohem Dynamikumfang faszinieren ihn. Sein Computer verfügt inzwischen über 30.000 eigene Fotos. Mehrere Hobbyfotografen haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. In dieser Fotogruppe, welche Klinger selbst leitet, läuft ein reger Erfahrungsaustausch. Sie umfasst derzeit dreizehn Mitglieder. Gemeinsam gehen sie auf Fototour und organisieren Ausstellungen. Unter www.fotogruppe-prisma.de wird unter anderem von einer Hilfsaktion nach dem Augusthochwasser 2010 in Raspenava, der Partnerstadt von Bischofswerda, berichtet. Michael Klinger verrät außerdem, dass er an freien Tagen früh morgens gern alleine in der Natur ist und die Stille genießt: „Outdoor ist schön! Das morgendliche Lichtspiel bringt dann, wie von selbst die wundervollen Motive der Natur vor die Kamera. Motive gibt es da draußen schließlich genug.“ In seinem Haus hat er nun dennoch ein kleines Studio eingerichtet, wo er wetterunabhängig agieren kann. Der Fotograf wird in diesem Jahr, die von den Lesern ausgewählten Mädchen, wieder in Szene setzen. Übrigens, ab Januar 2012 kann man sich beim Bautzener Bote als Oberlausitzer Kalendermädchen für 2013 bewerben.Das Mindestalter beträgt 16 Jahre.
Text+ Bild: Kerstin Kunath