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Seit zehn Jahren nimmt die Integrierte Regionalleitstelle Ostsachsen (IRLS OSN) in Hoyerswerda Notrufe entgegen und koordiniert Rettungseinsätze für die Landkreise Bautzen und Görlitz. Am 11. Februar 2025, dem „Tag des Notrufs“, feierte die Leitstelle ihr 10-jähriges Bestehen mit einer Feierstunde, zu der zahlreiche Vertreter aus Politik, Rettungsdiensten, Krankenhäusern und Hilfsorganisationen eingeladen waren.
Zu den Gästen zählten unter anderem der Amtschef des Sächsischen Innenministeriums, Ulf Bandiko, die Landräte der Landkreise Bautzen und Görlitz, Udo Witschas und Dr. Stephan Meyer, Vertreter der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Berufsfeuerwehren sowie der bodengebundenen und Luftrettung. Gemeinsam blickten sie auf eine erfolgreiche Dekade zurück und würdigten die Leistungen der Disponentinnen und Disponenten, die rund um die Uhr für die Sicherheit der Menschen in Ostsachsen sorgen.
Von fünf Leitstellen zu einer zentralen Koordinierung
Die Integrierte Regionalleitstelle Ostsachsen entstand aus einer landesweiten Strukturreform. Infolge des Elbehochwassers prüfte der Freistaat Sachsen ab dem Jahr 2002, wie die Leitstellenlandschaft neu organisiert werden kann und entschied sich für fünf integrierte Leitstellen: Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Ostsachsen. Ziel war es, eine effizientere Notrufbearbeitung und Einsatzkoordination zu ermöglichen, technische Standards zu vereinheitlichen und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte über Landkreisgrenzen hinweg zu verbessern.
Mit der Inbetriebnahme der IRLS Ostsachsen wurden die früheren Leitstellen Hoyerswerda, Bautzen, Weißwasser, Löbau und Görlitz zusammengeführt. Der Standort Hoyerswerda wurde nach intensiven Verhandlungen gewählt und mit der Berufsfeuerwehr Hoyerswerda verknüpft, wodurch die Stadt eine bedeutende Funktion für die gesamte Region erhielt.
Heute zählt die IRLS Ostsachsen 69 Disponentinnen und Disponenten sowie 11 Beschäftigte in Verwaltung, IT und Leitung. Sie ist fachlich auf Augenhöhe mit den Leitstellen in Leipzig und Dresden und übernimmt eine Schlüsselrolle in der regionalen Daseinsvorsorge.
Effizienz und Innovation – Ein starkes Netzwerk für Ostsachsen
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die IRLS Ostsachsen als zuverlässiger Partner etabliert. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen Bautzen und Görlitz ermöglicht eine reibungslose Notrufabwicklung und eine schnelle, grenzübergreifende Disponierung der Einsatzkräfte.
Auch innovative Konzepte haben hier ihren Ursprung: So war die IRLS Ostsachsen die erste Leitstelle in Sachsen, die das Projekt „Region der Lebensretter“ implementierte – ein System, das Ersthelfer per App alarmiert, um noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen.
Neben der Notrufkoordination erfüllt die Leitstelle eine weitere entscheidende Aufgabe: die Waldbrandüberwachung für die Landkreise Meißen, Görlitz und Bautzen. Über ein automatisches Kamerasystem werden frühzeitig Brände erkannt und Einsatzkräfte gezielt alarmiert. Dieses System feierte im Jahr 2024 sein 20-jähriges Bestehen und zeigt, wie technische Innovationen die Sicherheit in der Region weiter verbessern können.
Ein Dank an die Menschen hinter den Notrufen
Die Feierstunde am 11. Februar diente nicht nur dem Rückblick auf eine erfolgreiche Entwicklung, sondern auch als Gelegenheit, den Menschen hinter den Notrufen zu danken. Denn ob Disponenten, Rettungsdienste, Feuerwehrkameraden, Ärzte oder die vielen Partner im Hintergrund – sie alle leisten täglich einen unverzichtbaren Beitrag für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.
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Landrat Udo Witschas würdigte in seiner Rede den hohen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Sie stehen unter enormem Druck und treffen in Sekunden Entscheidungen, die über Leben und Tod entscheiden können. Dafür gebührt Ihnen unser größter Respekt. Ihr Engagement und Ihre Professionalität machen unsere Region sicherer – Tag für Tag, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.“
Auch Landrat Dr. Stephan Meyer sprach seine große Anerkennung aus: „Die Integrierte Regionalleitstelle Ostsachsen ist seit zehn Jahren das Rückgrat der Notfallversorgung in unserer Region. Rund um die Uhr sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, dass Hilfe schnell und gezielt ankommt – ob bei medizinischen Notfällen, Bränden oder Großschadenslagen. Ihre Einsatzbereitschaft, ihre Kompetenz und ihre Entscheidungsstärke retten Leben. Dafür gebührt ihnen unser größter Respekt und Dank.“
Stefan Schumann, Leiter der Integrierte Regionalleitstelle Ostsachsen betonte im Rahmen des Festaktes: „Durch Engagement im Netzwerken kommt eine gute Versorgung konkret beim Patienten an. 500 Einsätze werden jeden Tag bearbeitet, dabei sind seltene Einsätze im Zentrum für Ostsachsen regelmäßig und man wird als Mitarbeiter ständig insbesondere medizinisch weitergebildet.“
Mit Blick auf die Zukunft bleibt die IRLS Ostsachsen eine unverzichtbare Säule der Notfallversorgung in Ostsachsen. Die stetige Weiterentwicklung von Technik, Personal und Kooperationen wird auch in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass Hilfe genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird – schnell, professionell und verlässlich.
Quelle: Landratsamt Bautzen