Eine weiße Rose der Menschlichkeit war die Protagonistin der Auftaktveranstaltung der Interkulturellen Woche im Landkreis Bautzen. Im Hoyerswerdaer Christlichen Gymnasium „Johanneum“ wurde sie gepflanzt, oder besser: Es wurden zwei Stöcke der Rosensorte „Sophie Scholl“ gepflanzt. Eine war ein Gruß der Stadt Forchtenberg, der Geburtsstadt der Geschwister Scholl, an Hoyerswerda. Die andere kam von der Sophie-Scholl-Gedenkstätte Forchtenberg und wurde dem Johanneum als Erinnerung an diesen Tag der Eröffnung der Sophie-Scholl-Ausstellung und des Auftaktes der Interkulturellen Woche überreicht.
Anwesend war unter anderem auch der 1. Beigeordnete des Landrates, Dr. Wolfram Leunert. Er lobte die Ausstellung, wie auch die Hoyerswerdaer Jugend-Projekte „Wider das Vergessen“ und „Mitwisser gesucht“. „Solche Schulprojekte würde ich mir für den ganzen Landkreis wünschen“, stellte Leunert fest. Und er dankte allen „die Fremden mit weißen Rosen begegnen“.
Der Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Stefan Skora nutzte die Gelegenheit, eindringlich seinen Unmut über den mit der Hoyerswerdaer Geschichte verbundenen Begriff „Pogrom“ zu erklären. Er betonte die feste Basis des Engagements gegen Ausländerfeindlichkeit, das seinen Ursprung in Hoyerswerda ebenso in einzelnen Handelnden hat wie auch in Schulen, Vereinen und vielen anderen Gruppierungen. Skora erinnerte an die Auszeichnung als „Ort der Vielfalt“, die er stellvertretend für die Hoyerswerdaer Bürger erst im vergangenen Oktober von der Bundesregierung entgegen nehmen durfte und die ihn veranlasst hatte, das Jahr 2011 zum „Jahr der Vielfalt“ zu erklären.
Sicher bildete der Auftakt der Interkulturellen Woche in Hoyerswerda einen der Höhepunkte des „Jahres der Vielfalt“. Der Oberbürgermeister jedenfalls wertete dies als einen Vertrauensbeweis in die Stadt und ihre Bürger und dankte für die damit erwiesene Ehre.
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