Keine Fortführung bei Meisters in Bautzen

Im Insolvenzverfahren der Meisters Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH am Amtsgericht Dresden konnte leider keine Fortführungslösung für das Unternehmen gefunden werden, wie der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Henry Girbig von...

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Im Insolvenzverfahren der Meisters Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH am Amtsgericht Dresden konnte leider keine Fortführungslösung für das Unternehmen gefunden werden, wie der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Henry Girbig von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung | Restrukturierung jetzt mitteilte. Der sächsische Produzent von Feinkost sowie Fleisch- und Wurstwaren war aufgrund des allgemeinen Kostenanstiegs, einer schwierigen Marktlage und eines mehrtägigen Produktionsausfalls in Schieflage geraten.

Es gelang wegen der Überkapazität am Markt, hoher Preise und der entsprechenden Zurückhaltung möglicher Investoren nicht, einen Übernehmer zu finden. Aufgrund der schwierigen Kostenstruktur des Betriebs, war daneben auch eine Fortführung nicht möglich. Die Betriebsschließung Ende April 2025 ist damit unausweichlich. Die Mitarbeiter wurden über die bedauerliche Situation bereits informiert. Dass der Bedarf an Personal in der Fleischverarbeitung weiter gegeben ist, entspannt die Lage jedoch deutlich. Wie die Insolvenzverwaltung berichtet, haben lokale Mitbewerber bereits Interesse gezeigt, Mitarbeiter zu übernehmen. So wurden Stellenangebote und Kurzbewerbungsformulare zugesendet; ein Wettbewerber war auch vor Ort, um der Meisters-Belegschaft sein Unternehmen vorzustellen. 

Kunden haben daneben die Möglichkeit bei einem Werksverkauf mit Rabatten, Produkte von Meisters Bautzen bis Ende Mai zum Sonderpreis zu erwerben. Voraussichtlich übernimmt ein Mitbewerber ab Mitte Mai 2025 den Werksverkauf vor Ort.

Schließung wegen Kostendruck und Produktionsausfall

Die Krise bei Meisters hatte mehrere Ursachen. Wie viele andere Unternehmen, sah sich der Betrieb mit steigenden Kosten für Löhne, Energie und Rohstoffe konfrontiert. Er wurde zudem durch den Wegfall der Energiepreisbremse sowie fehlgeschlagene Verhandlungen mit seinen Versorgern stark beeinträchtigt. Probleme an der Elektronanlage führten zudem zu einer einwöchigen Produktionsunterbrechung. Darüber hinaus belasteten die instabile Marktentwicklung sowie die Kaufzurückhaltung der Verbraucher das Unternehmen. Erschwerend kamen die Erhöhung der CO₂-Steuer und der Wegfall von Exportgeschäften mit Vietnam und Dänemark aufgrund eines Maul- und Klauenseuchenfalls bei einem Lieferanten hinzu. Da außergerichtliche Sanierungsmaßnahmen kurzfristig keine Verbesserung brachten, entschied sich die Geschäftsführung im Februar folgerichtig für die Einleitung eines Insolvenzverfahrens.

Über die Meisters Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH

Die sächsische Wurstmanufaktur wurde 2020 gegründet, ihre Anfänge lassen sich allerdings bis in das Jahr 1890 zurückverfolgen. Meisters Bautzen beschäftigte zuletzt 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese produzierten Feinkost sowie Wurst- und Fleischwaren für namhafte Discounter, Groß- und Einzelhändler vor allem in Ostdeutschland wie Edeka, Globus, Norma, Selgros, Rewe und Kaufland. Das Sortiment besteht aus Brüh-, Koch- und Rohwurst sowie Rohschinken aus Schwein, Rind und Geflügel sowie verschiedenen Fischprodukten. Auch Ostalgie-Produkte wie Appetiter werden angeboten. Für die direkte Vermarktung steht Endkunden ein Imbiss mit Werksverkauf vor dem Werkstor zur Verfügung. Ein Onlineshop bei Amazon ergänzt das Portfolio.

Mehr Informationen: https://www.meisters-bautzen.de/

Über die Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung

Tiefenbacher Rechtsanwälte betreut mit 55 Rechtsanwälten und über 130 Mitarbeitern bundesweit und international agierende, große und mittelständische Unternehmen, Banken sowie Finanzdienstleister. Im Bereich Insolvenzverwaltung I Restrukturierung sind an 16 Standorten 70 Mitarbeiter tätig, die das gesamte Portfolio der Verwalteraufgaben abdecken und bereits mehr als 5.000 Verfahren betreut haben. Seit über 40 Jahren strebt die Kanzlei Tiefenbacher eine Fortführung von schuldnerischen Unternehmen in der Insolvenz und anschließend eine übertragende Sanierung oder ein Planverfahren an – immer mit den Zielen: bestmögliche Gläubigerbefriedigung sowie Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen.

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