+++ Leserbrief +++
Als Bürger, Unternehmer und Familienvater des Landkreises muss ich mit Erschrecken feststellen, dass sich selbst unsere Landkreis Politiker nur all zu gern einander Unfähigkeit vorwerfen, ohne dabei zu beachten, dass ihre sinnlose Energie für notwendige Entscheidungen dringend gebraucht wird. Alle Politiker haben den ganzen Sommer verschlafen und sind heute völlig verwundert, dass der Winter kommt und somit die Fallzahlen steigen. Es werden Corona-Regeln aufgestellt, die so widersprüchlich sind, dass sich selbst unsere Kinder fragen, warum ein Fußball-Profi spielen darf und sie in ihrem Kinderzimmer bleiben müssen? Wir debattieren krampfhaft darüber, wie wir die „Symptome“ des Corona-Virus einfangen, wie wir es schaffen unsere Krankenhäuser nicht zu überlasten und vieles mehr. Über die Ursache des eigentlichen Problems spricht niemand mehr – nämlich, dass wir die letzten 15 Jahre unser Gesundheitssystem massiv kaputt gewirtschaftet haben. Heutzutage muss ein Krankenhaus gewinnbringend arbeiten, dabei wird natürlich kräftig am Personal gespart, damit für die Verwaltung auch genug abfällt. Der Mensch ist zur Ware geworden. Der Arzt muss zum BWL-Absolventen umschulen. Die Krankenkassenmitarbeiter /Krankenkassen sind die eigentlichen Oberärzte und reglementieren unsere Helfer in Weiß soweit, dass diese im 10 Minuten-Takt von Patient zu Patient rennen müssen, weil sie keine weitere Minute mehr bezahlt bekommen. Wenn Physiotherapie erst dann verordnet werden darf, wenn der Medikamentenplan versagt hat und sich den ursächlichen Beschwerden kaum noch angenommen wird, lassen sich die wahren Probleme in unserem Gesundheitssystem erkennen. Der Bürger mutiert immer mehr zur wandelnden Apotheke und seine Leiden bleiben meist bestehen. Anstatt sich wie kleine Kinder aufzuführen, welche sich gegenseitig beschuldigen das Spielzeug des Anderen kaputt gemacht zu haben, sollten sich unsere Politiker lieber um die Ursachen unserer Probleme kümmern. Sie sollten sich gerade in unserem Landkreis Gedanken machen, wie sich in unseren Haushalt auch in den kommenden Jahren genug Platz für Innovationen findet, vor allem wo für unsere Vereine, welche Anker und Bindeglied einer jeden lebendigen Gemeinschaft sind, sollten eine ausreichend Unterstützung bekommen. Viele unserer Vereine schwimmen Wort wörtlich am Existenzrand. Ich möchte all unsere Politiker ermahnen sich endlich mit den wichtigen Dingen zu befassen, statt sich ständig zu gängeln und diesen politische Krieg beenden, wo es nur darum geht, wer das dickste Parteibuch hat. Wenn wir Unternehmer so unsere Firmen führen würden, wie die meisten Politiker unser Land führen, dann wären wir lange Insolvent. Meine Damen und Herren Politiker, Sie wurden gewählt um den Bürgerinnen und Bürgern zu dienen und das mit Herz und Verstand. Also lassen Sie uns das bitte auch erkennen.
Tobias Jantsch (Unternehmer und Familienvater)
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