Als die Bienen am Sonntag nach Halle zum Spitenspiel der Zweiten Bundesliga der Frauen reisten, hatten schon einige ein ungutes Gefühl. Mit Julia Mauksch fehlte eine ganz wichtige Spielerin im Mannschaftsbus, denn sie musste die Fahrt krankheitsbedingt absagen.
Für Trainerin Maike Daniels standen somit mit Santina Sabatnig, Alicja Pekala, Lena Smolik und Vanessa Huth nur vier Rückraumspielerinnen zur Verfügung. Durch diesen kleinen Kader veränderte sich diesmal auch die Spielanlage der Bienen. Das Tempo wurde von Anfang an etwas heraus genommen um Kräfte für die kommenden 60 Spielminuten zu sparen.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Hausherrinenn was ihnen die 3:2 Führung brachte. Aber die Bienen zeigten, dass sie nicht umsonst in der Tabellenspitze zu finden sind. Zwei gute Abwehr-Aktionen und Tore von Anette Raikkolainen und Jamin Eckart sorgten für die 3:4 Führung. Und auch in den folgendenden Spielmunten hatten die Rödertalerinnen das Spiel im Griff.
Fabienne Büch hatte sogar die Chance auf die Zwei-Tore Führung, aber ihr Wurf landete nur an der Latte. Die Anhaltinerinnen schalteten schnell um und konnten wieder den Ausgleich zum 6:6 erzielen. So wog das Spiel im Anschluss immer hin und her, bevor sich das Heim-Team bis auf 15:12 absetzen konnte und Maike Daniels zur Auszeit gezwungen war.
Sie bemängelte vor allem die vielen Ballverluste ihres Teams die immer wieder zur Gegentore per Konter führten. Das es ihre Frauen besser können, zeigten sie im Anschluss der Auszeit. Die Abwehr war aufmerksamer und im Angriff übernahm die erfolgreichste HCR-Torschützin, Lena Smolik, Verantwortung. Mit ihren beiden Treffern kurz vor dem Seitenwechsel brachte sie die Bienen wieder mit 15:15 auf Schlagdistanz.
Die große Frage in der Pause war, wie lange die Kräfte der Bienen aufgrund der wenigen Wechselalternativen halten würden. Die Antwort auf diese Frage konnten dann alle Zuschauer in der gut besuchten Halle in der zweiten Halbzeit sehen. Bis zur 45. Spielminute konnten die HCR-Spielerinnen das Spitezenspiel offen gestalten, als Alicja Pekala zum 21:20 traf.
Im Anschluss aber spielten nur noch die Hallenserinnen. Der Rödertaler-Angriff war viel zu harmlos und aus dem Rückraum kam keine Torgefahr mehr. Vielmehr wurden die Hausherrinnen durch viel zu einfache Abspielfehler und Ballverluste immer wieder zu einfachen Kontertoren eingeladen. Diese bedankten sich artig und erzielten 5 Tore in Folge zum 26:20 in der 49. Spielminute.
In ihrer letzten Auszeit appelierte Maike Daniels noch mal an ihr Team mehr Gegenwehr zu zeigen, wohlwissend das die Kraftreserven am Ende waren. Der SV Union Halle-Neustadt machte im Anschluss weiter viel Tempo und konnte bis zum Ende die Führung noch auf 32:24 ausbauen. Bei den Bienen klappte einfach gar nichts mehr – der Akku schein einfach leer zu sein. Somit ging das Spizenspiel am Ende verdient an den neuen Tabellenführer aus Halle.
Für die Rödertalerinnen ist die Niederlage beim Bundesliga-Absteiger sicherlich kein Beinbruch, gerade bei der angespannten Personalsituation. So sieht es auch Maike Daniels nach dem Spiel: „Heute ging der Sieg zurecht an Halle. Wir haben es nicht geschafft über die gesamte Zeit druckvoll im Angriff zu spielen, so dass uns Halle teilweise gut auskontern konnte. Das konnten wir leider im Rückzug nicht verteidigen. Deshalb hat Halle absolut verdient gewonnen. Jetzt heißt es: Mund abwischen und Vorbereitung auf das nächste Spiel.“
Dieses findet am 16.11. gegen den FSV Mainz vor den fantastischen Bienen-Fans statt. Dazu hofft das HCR-Team natürlich, dass die kranken und verletzten Spielerinnen wieder im Kader stehen.
HC Rödertal spielte mit:
Oliwia Kaminska, Andjela Roganovic – Lena Smolik (6), Alicja Pekala (5), Fabienne Büch (4/3), Vanessa Huth (3), Anette Rakkolainen (2), Santina Sabatnig (2), Lea Grießer (1), Jasmin Eckart (1), Leonie Meersteiner, Bo Dekker, Trainer/Betreuer: Maike Daniels, Frank Hein, Sven Hubald, Michael Galia
Bericht: Conni Böhme
Foto: SV Union Halle-Neustadt („Santina Sabatnig und Jasmin Eckart hatten in der Abwehr jede Menge Arbeit“)