Kaninchen und Meerschweinchen fühlen sich am wohlsten, wenn sie das ganze Jahr im Freigehege gehalten werden. VIER PFOTEN gibt Tipps, wie die Tiere die kalten Wintermonate unbeschadet überstehen. „Generell sollten im Winter nur gesunde und erwachsene Tiere draußen bleiben. Für Jungtiere oder trächtige Weibchen ist diese Form der Überwinterung zu anstrengend. Meerschweinchen sind dabei noch empfindlicher als Kaninchen“, sagt Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin von VIER PFOTEN. „Wichtig ist, dass die Tiere bereits seit dem Frühjahr an die Haltung im Freien gewöhnt sind, denn nur dann können sie sich auf Temperaturwechsel einstellen und ihr Haarkleid entsprechend anpassen. Selbstverständlich sollten immer mindestens zwei Tiere einer Gattung zusammen gehalten werden.“ Kaninchen und Meerschweinchen sind besonders empfindlich gegen Zugluft und Nässe. Deshalb benötigen die Tiere einen wetterfesten, von allen Seiten isolierten und mit doppeltem Boden ausgestatteten Stall. Dieser darf keinen direkten Bodenkontakt haben, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Damit sich die Tiere wärmen können, benötigen sie trockene Einstreu, insbesondere Heu und Stroh in großen Mengen. Feuchtes oder nasses Material muss täglich entfernt werden. Handelsübliche Ställe sind zur Überwinterung im Freien völlig ungeeignet: Zugluft und Feuchtigkeit dringen ein, die Möglichkeit zur freien Bewegung fehlt. Im schlimmsten Fall kann das zum Erfrieren der kleinen Nager führen. Besonders wichtig ist deshalb ein ständiger Zugang zu einem mindestens sechs Quadratmeter großen Freigehege. Dieser bietet den Tieren ausreichend Bewegung, so dass sie sich warm halten können. Auch hier sollte der Boden stets so trocken wie möglich sein. Rindenmulch leistet dabei sehr gute Dienste. „Keinesfalls sollten Kaninchen oder Meerschweinchen im Wechsel draußen und drinnen gehalten werden. Dadurch wird die körpereigene Temperaturregulation durcheinander gebracht, was schwere Erkältungskrankheiten zur Folge haben kann“, erklärt Birgitt Thiesmann. Bei der Überwinterung im Freien kommt der Ernährung der Tiere eine besondere Bedeutung zu. Durch die niedrigen Temperaturen haben Mümmelmann & Co. einen erhöhten Energiebedarf. Frischfutter sollte deshalb nicht fehlen, jedoch nur in kleinen Portionen gefüttert werden. Sobald dieses nämlich anfriert, kann es zu schweren Magen- und Darm-Erkrankungen kommen. Ebenso ist darauf zu achten, dass das Trinkwasser nicht gefriert. Damit Kaninchen und Meerschweinchen gut über den Winter kommen, brauchen sie viel hochwertiges Heu. Es sollte staubfrei, trocken und frisch sein.