Die tschechische Literatur kann sich mit einem einzigen Nobelpreis rühmen. Vor 40 Jahren, am 11. Oktober 1984, gab die Schwedische Akademie bekannt, dass der Dichter Jaroslav Seifert mit diesem geehrt werde. Seine Poesie zeichne „mit frischer Sinnlichkeit und außerordentlichem Erfindungsreichtum ein befreiendes Bild von der Unbezwingbarkeit des Menschen und seiner Vielschichtigkeit“, hieß es in der Begründung. Die Akademie strich zudem heraus, dass Seiferts Landsleute ihn läsen und liebten, er sei ein Nationaldichter, der sowohl Menschen mit literarischem Hintergrund als auch solche anspreche, die ohne große Vorbereitung an sein Werk herangingen. Da der Dichter damals in der Missgunst des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei stand, berichteten die Medien im Land nur in zwei Sätzen über die Verleihung des Literaturnobelpreises an Seifert.

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