Immer öfter stellen sich Urlauber die Frage nach der Nachhaltigkeit ihrer Reisepläne. Schließlich möchte niemand, dass ihm Gewissensbisse den Traumurlaub vermiesen. Die Frage danach, was für ihn vertretbar ist, beantwortet jeder Mensch unterschiedlich. Während einigen die Auswirkungen ihres Handelns völlig egal sind, beschließen andere, den Landkreis Bautzen aus Klimaschutzgründen gar nicht mehr zu verlassen. Die überwiegende Mehrheit der Menschen aber findet Wege, den Urlaub mit den eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen zu vereinbaren. Das ist auch gar nicht weiter schwer, denn schließlich hilft der Tourismus Menschen in vielen Regionen der Welt, ihren Lebensunterhalt zu sichern ohne die Natur auszubeuten. Trotzdem sollten bei der Buchung einer Reise ein paar Punkte beachtet werden.
Auf Kurztrips verzichten
Der Ausstoß von Treibhausgasen lässt sich bei Reisen nie völlig vermeiden. Den Großteil der Emissionen machen dabei An- und Abreise aus. Ein langer Urlaub ist deshalb immer besser als mehrere Kurztrips. Wer Asien entdecken möchte, für den sind beispielsweise längere China Rundreisen eine hervorragende Möglichkeit. So fällt nicht nur die Klimabilanz pro Reisetag deutlich besser aus, als wenn nach einigen Tagen in Shanghai schon wieder der Rückflug angetreten wird. Eine längere Reisedauer eröffnet ganz neue Perspektiven auf das Gastland. Der Besucher hat so die Möglichkeit, verschiedene Landesteile kennenzulernen und die verschiedenen Facetten der örtlichen Kultur zu erkunden. Das ist oft eine wesentlich größere Bereicherung, als unter Zeitdruck die bekanntesten Sehenswürdigkeiten abzuklappern.
Das richtige Transportmittel wählen
Auch die Wahl des Verkehrsmittels kann einen erheblichen Unterschied in Sachen Klimafreundlichkeit machen. Wer im Urlaubsland angekommen ist, sollte wo möglich auf andere Transportmittel als Inlandsflüge oder das Auto zurückgreifen. Häufig lassen sich beliebte Ziele auch mit der Bahn oder mit Fernbussen erreichen. Besonders bei Gruppenreisen kann durch die gemeinsame Nutzung von Reisebussen der CO2-Ausstoß pro Kopf gesenkt werden. Wer zusätzlich noch etwas für das grüne Gewissen tun möchte, der kann mit Hilfe eines CO2-Rechners seine persönlichen Emissionen für die Reise ermitteln und diese dann bei einem Anbieter wie Atmosfair kompensieren. Einige Reiseveranstalter übernehmen übrigens den Ausgleich von CO2-Emissionen als Teil ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen von sich aus.
Schützenswerte Naturgebiete besuchen
Aus Sicht vieler Unternehmen ist der Schutz von unberührter Natur Geldverschwendung. Warum eine unzugängliche Wildnis bewahren, wenn das Holz des Waldes verkauft und das Land anschließend mit profitablen Monokulturen bedeckt werden kann? Warum Müll teuer entsorgen, wenn er einfach ins Meer geworfen werden kann? Vielerorts hat die einheimische Bevölkerung solchen Vorhaben nichts entgegenzusetzen, besonders wenn die Regierung nur die Interessen wirtschaftsstarker Unternehmen vertritt. Der Tourismus ist in solchen Fällen oft die letzte Hoffnung, denn durch ihn fließen dem Gastland erwünschte Devisen zu. Wer durch seine Reisen aktiv einen positiven Beitrag leisten möchte, kann sich deshalb gezielt schützenswerte Naturgebiete aussuchen und damit zu deren Erhaltung beitragen.
Überlaufene Ziele vermeiden
Für viele beliebte Tourismusziele haben sich die Besuchermassen vom Segen zum Fluch entwickelt. Der Alltag der Einheimischen wird beeinträchtigt, die Infrastruktur ist überlastet und die zunehmende Erschließung des Gebietes führt zur Zerstörung unberührter Natur. Wer seinen Urlaub verantwortungsvoll genießen möchte, sollte solche Orte vermeiden und stattdessen auf weniger besuchte Gegenden ausweichen. Diese sind meist nicht weniger reizvoll, denn aufgrund der geringeren Besucherzahlen schaffen sie es, ihr Ursprünglichkeit zu bewahren. Auch hier zeigt sich wieder: Die nachhaltigere Reiseform hat zugleich dem Besucher mehr zu bieten. Fernab von Gedränge und Menschenmassen reist es sich nicht nur entspannter. Auch der Kontakt zu den Menschen, denen man begegnet, ist oft authentischer. Nachhaltiger Tourismus ist also nicht nur ein modisches Schlagwort – sondern auch ein Weg zu schöneren Erlebnissen.