Für Sparer ist die Leitzinserhöhung eine gute Nachricht: Zum einen dürften die Strafzinsen damit wieder der Vergangenheit angehören. Zum anderen gibt es bald wieder Zinsen auf Erspartes, auf Tagesgeld- und Festgeldkonten gab es bereits Anpassungen. Auch die Renditen der Staatsanleihen steigen. Im Aktienmarkt wurde ein Zinsanstieg bis zu 1,5 Prozent zum kommenden Sommer bereits eingepreist. Wer dagegen einen Kredit braucht, beispielsweise weil er eine Immobilie kaufen möchte oder eine alte Immobilienfinanzierung ausläuft, hat dagegen schlechte Karten: Geld leihen wird deutlich teurer. Gerade für junge Familien dürften die hohen Zinsen den Traum vom Eigenheim häufig platzen lassen. Das wiederum hat Auswirkungen auf den Mietmarkt: Weil die einen nicht ausziehen, wird für andere kein zusätzlicher Wohnraum verfügbar – die Mietpreise dürften daher weiter steigen. Auch für Unternehmen, die auf Kredite angewiesen sind, ist die Lage herausfordernd: Start-ups beispielsweise könnten deutlich mehr Schwierigkeiten haben, sich frisches Geld zu leihen – im besten Fall verschlechtern sich dadurch Wachstumsaussichten, im schlechtesten Fall kann es das vorzeitige Ende für einige Geschäftsmodelle bedeuten.
Quelle: IW Köln